Ukrainekonflikt Bulgarien gegen Stationierung von Nato-Truppen auf Staatsgebiet

Russland zieht offenbar weiter Truppen nahe der Ukraine zusammen, die Nato diskutiert eine mögliche Präsenz in Bulgarien. Doch Verteidigungsminister Stefan Janew sieht keinen Grund dafür.
Russische Truppenübung in der Region Rostow, unweit der Grenze zur Ukraine (Bild vom 14. Dezember 2021)

Russische Truppenübung in der Region Rostow, unweit der Grenze zur Ukraine (Bild vom 14. Dezember 2021)

Foto: Sergey Pivovarov / imago images/SNA

Die russischen Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine sind nach Darstellung der bulgarischen Regierung vorerst kein Anlass zur Stationierung von Nato-Soldaten in dem südöstlichen EU-Land. Es gebe keine notwendigen Umstände, die eine Entscheidung zur Stationierung von Nato-Truppen auf bulgarischem Staatsgebiet rechtfertigen könnten, schrieb Janew am Dienstag auf Facebook. 

Nach Erkenntnissen der Nato setzt Russland seine Truppenbewegungen in Richtung der Grenze zur Ukraine derweil unverändert fort. »Bei dieser Etappe gibt es keine Gründe, die beobachteten Abläufe als eine direkte Bedrohung für die (Nordatlantische) Allianz und die relevante Sicherheitszone zu betrachten«, schrieb Janew darüber.

Diskussionen in der Nato

Der ehemalige General und frühere Sicherheitssekretär von Bulgariens Staatschef Rumen Radew räumte ein, dass derzeit in der Nato diverse Varianten für eine Antwort kommentiert würden – einschließlich die Stationierung zusätzlicher Truppen in Bulgarien und Rumänien. (Lesen Sie hier mehr darüber.)

Eine derartige Entscheidung entspreche weder den Interessen der Allianz noch jenen Bulgariens, schreibt Janew.

Bulgariens Bevölkerung gilt aus historischen und kulturellen Gründen mehrheitlich als freundlich zu Russland gesinnt. Die russischen Truppenbewegungen haben im Westen zu Besorgnis geführt. Die Regierung in Moskau weist Invasionspläne zurück.

ngo/dpa/Reuters
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