Konflikt an der Krim Nato fordert freie Durchfahrt zu ukrainischen Häfen

Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland droht sich nahe der Krim zuzuspitzen. Am Asowschen Meer versperren russische Schiffe nun die Durchfahrt, von Einsicht ist nicht viel zu spüren – im Gegenteil.
Ukrainische Marineboote fahren an der Halbinsel Krim in der Nähe der Meerenge zum Asowschen Meer in Gewässern, die von Russland beansprucht werden (Archivbild)

Ukrainische Marineboote fahren an der Halbinsel Krim in der Nähe der Meerenge zum Asowschen Meer in Gewässern, die von Russland beansprucht werden (Archivbild)

Foto: DPA/ TASS

Die Nato-Staaten verlangen von Russland eine freie Durchfahrt durch das Schwarze Meer zu den ukrainischen Häfen am Asowschen Meer. »Wir fordern von Russland, die freie Zufahrt zu den ukrainischen Häfen und die Freiheit der Schifffahrt zu garantieren«, heißt es in einer am Freitag verbreiteten Erklärung des Militärbündnisses.

Die Erklärung der Nato erfolgte kurz nach der Ankündigung Russlands, ab dem 24. April bis Ende Oktober die Durchfahrt ausländischer Militärschiffe durch drei Wasserstraßen in der Nähe der Krim-Halbinsel einzuschränken.

Dies gelte auch für andere Schiffe in staatlichem Besitz, zitierte die Nachrichtenagentur Ria Nowosti das russische Verteidigungsministerium. Russland hatte die Krim im März 2014 annektiert, der Westen verhängte daraufhin Sanktionen. Kürzlich hatte Moskau neue Marinemanöver in den Gewässern aufgenommen.

Die Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums bezieht sich auf die westliche Spitze der Krim, den Abschnitt von Sewastopol bis Hursuf und ein »Rechteck« vor der Halbinsel Kertsch. Dieser Bereich ist besonders umstritten, weil die Meerenge von Kertsch das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet. Über diesen Schifffahrtsweg wickelt die Ukraine ihre Getreide- und Stahlexporte ab.

Zuvor hatten bereits Frankreich, Deutschland und die Ukraine zu einer »Deeskalation der Lage« aufgerufen – und drängten auf ein Treffen mit Wladimir Putin. Angesichts neuer Spannungen in der Ostukraine und des russischen Truppenaufmarsches entlang der Grenze zur Ukraine wächst international die Sorge, dass der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine erneut eskalieren könnte.

mjm/dpa
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