Russland gegen die Ukraine Putins Kriegsplan – was Sie wissen müssen, was Sie lesen sollten

TV-Übertragung von Wladimir Putins Fernsehansprache am Montag
Foto: Sergei Ilnitsky / EPADer russische Angriff auf die Ukraine geht mit unverminderter Härte weiter, das Leid der Bevölkerung in der Ukraine wächst mit jedem Tag. Allein aus der von schweren Explosionen getroffenen Stadt Charkiw werden mehrere Tote und Dutzende Verletzte gemeldet. Der Bürgermeister der Stadt, Ihor Terechow, sagte dem SPIEGEL: »Eine Familie wurde im Auto beschossen und ist verbrannt. Das ist ein Vernichtungskrieg gegen die Zivilbevölkerung.«
Das ukrainische Gesundheitsministerium berichtete von insgesamt 352 getöteten und mindestens 2040 verletzten Zivilisten. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs starben seit Beginn des Krieges 4500 russische Soldaten. Russland räumte Verluste ein, nannte aber keine Zahlen. Das Uno-Flüchtlingshilfswerk berichtete, dass seit Kriegsbeginn mehr als 500.000 Menschen in benachbarte Länder geflüchtet seien.
Erstmals seit Beginn des russischen Angriffs haben sich Russland und die Ukraine zu Verhandlungen getroffen. Sie blieben vorerst ergebnislos – es wurden allerdings weitere Gespräche vereinbart.
Strafmaßnahmen der internationalen Gemeinschaft gegen Russland zeigten Wirkung. Alle Vermögenswerte der russischen Zentralbank in der EU sind eingefroren. Die Notenbank in Moskau kann weltweit keine Geschäfte in US-Dollar abwickeln. Insgesamt soll dadurch der Großteil der russischen Devisenreserven im Wert von rund 630 Milliarden US-Dollar de facto blockiert sein. Wegen der Sanktionen fiel die russische Landeswährung, der Rubel, stark. Die russische Zentralbank sah sich gezwungen, ihren Leitzins drastisch um 10,5 Punkte auf 20 Prozent zu erhöhen.
Einen ausführlicheren Überblick zur aktuellen Lage finden Sie hier.
Der SPIEGEL berichtet täglich ausführlich über diesen Konflikt. Hier finden Sie aktuelle Reportagen und Analysen – und lesenswerte Hintergründe aus den vergangenen Tagen, gegliedert nach Themenschwerpunkten.

Aufmarsch zum Krieg
Wie viele russische Soldaten sind bereits auf dem Gebiet der Ostukraine, wie kommt der Westen an Informationen über Truppenbewegungen? Antworten finden Sie in diesem Stück von Christoph Seidler:
Ein Krieg wird im 21. Jahrhundert nicht nur mit militärischem Gerät geführt, sondern auch mit Fake News im Internet. Wie gezielt Putin Desinformation einsetzt, um Argumente zum Einmarsch in die Ostukraine zu fabrizieren, erklären hier Alexander Epp und Klaas Neumann:
Ende der vergangenen Woche hieß es, Russland habe Teile seiner an den Grenzen zur Ukraine aufgezogenen Armee zum Teil wieder abgezogen. Ein Scheinmanöver, wie man jetzt weiß. Dennoch lässt sich einiges über Putins Katz-und-Maus-Spiel mit dem Westen und über die Stärke der russischen Truppen daraus lernen:

Eine Familie in Kiew am 21. Februar
Foto: Ali Atmaca / Anadolu / Getty ImagesBei den Menschen in der Ukraine
Zehntausende Menschen haben bereits die Separatistengebiete in der Ostukraine verlassen. Wie geht es denen, die im russischen Grenzgebiet feststecken, wie bereiten sich Ukrainer auf den nahenden Krieg vor? Unsere Reporterinnen und Reporter berichten:

Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2 in Lubmin, Mecklenburg-Vorpommern
Foto: Stefan Sauer / dpaDeutschland und das Gas aus Russland
Welche Auswirkungen hätte ein Ukrainekrieg, hätten Sanktionen des Westens gegen Russland auf die Energieversorgung in Deutschland – nicht nur in den letzten Tagen dieses Winters, sondern womöglich langfristig?
Hier finden Sie zwei Beiträge, die sich mit diesen Fragen befassen:

Kreml, Moskau
Foto:YURI KOCHETKOV / EPA-EFE
Sanktionen – kann der Westen Putin damit wirklich treffen?
Mit dieser Frage hat sich unser Autor Michael Sauga befasst, seinen Text finden Sie hier:
Unsere Wirtschaftsredakteure Claus Hecking und Tim Bartz haben analysiert, wie Putin sich gegen westliche Sanktionen zu wappnen versucht:

Wladimir Putin
Foto: Alexei Nikolsky / dpaWie tickt Wladimir Putin?
Lesen Sie dazu ein Interview mit drei Historikerinnen, die sich intensiv mit dem Kremlchef, seiner Persönlichkeit und seiner politischen Agenda befasst haben:
Und so ist unser Russlandkorrespondent Christian Esch dem Rätsel Putin zuletzt nachgegangen:

Boris Jeltzin und Bill Clinton, 1997
Foto: Heikki Saukkomaa / APWarum fühlt sich Russland vom Westen betrogen?
Lesen Sie dazu die Analysen unseres Kollegen Klaus Wiegrefe, der beschreibt, wie der Westen nach dem Fall der Mauer 1990 mit Russland verhandelte – und warum es Streit drüber gibt, welche Zusagen zur Nato-Osterweiterung gemacht wurden.
Und:

Die sogenannte Volkskammer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk am 22. Februar
Foto: Ilya Pitalev / imago images/SNADas »Minsker Abkommen« ist Geschichte – aber was heißt das genau? Und was hat es mit den Volksrepubliken auf sich, die Putin jetzt anerkannt hat?
Auch zu diesen beiden wichtigen Hintergründen finden Sie mehr bei uns – hier zum

Putin, Xi am 4. Februar in Peking
Foto: SPUTNIK / via REUTERSWelche Rolle spielt die Weltmacht China in diesem Konflikt?
Zuletzt suchten Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping anlässlich der Olympischen Spiele in Peking demonstrativ den Schulterschluss, lesen Sie hier die Meldung dazu – in der auch zur Sprache kommt, welche Forderungen und Zusagen die beiden Machthaber dabei formuliert haben:
Der langjährige Chinakorrespondent des SPIEGEL, Bernhard Zand, hat sich bei der Sicherheitskonferenz in München am vergangenen Wochenende eine Rede des chinesischen Außenministers angehört. Lesen Sie hier seine Analyse: