Krieg in der Ukraine Frankreich, Türkei und Griechenland planen Evakuierungsmission für Mariupol

Die Menschen in Mariupol leben unter dramatischen Bedingungen. Emmanuel Macron hat für sie nun eine neue humanitäre Initiative angeschoben. In den nächsten »48 bis 72 Stunden« möchte er mit Kremlchef Putin sprechen.
Menschen auf einer Straße in Mariupol

Menschen auf einer Straße in Mariupol

Foto: Alexander Ermochenko / REUTERS

Frankreich hat eine gemeinsame Initiative mit der Türkei und Griechenland zur Evakuierung der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol angekündigt. Die drei Länder wollen einen »humanitären Einsatz starten, um all jene zu evakuieren, die Mariupol verlassen wollen«, wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Freitagabend nach dem EU-Gipfel in Brüssel sagte. Er werde in den nächsten 48 bis 72 Stunden erneut mit Kremlchef Wladimir Putin sprechen, »um die Einzelheiten auszuarbeiten«.

Er hoffe, möglichst viele Akteure »in diese Operation einbeziehen zu können« und wolle erreichen, dass die Evakuierung in den kommenden Tagen beginnt. Französische Regierungsvertreter hätten am Freitag mit dem Bürgermeister von Mariupol gesprochen. Die 150.000 verbliebenen Einwohner lebten dort unter »dramatischen Bedingungen«, sagte Macron.

Nach Angaben der Behörden in Mariupol wurden in der heftig umkämpften Hafenstadt bereits mehr als 2000 Zivilisten getötet. Allein bei dem Beschuss eines als Schutzort dienenden Theaters in der vergangenen Woche gab es demnach vermutlich 300 Todesopfer.

In der Stadt lebten bis vor Kurzem noch 430.000 Einwohner, nun hat sie sich zu einem der zentralen und brutalsten Schauplätze des Krieges entwickelt. Es zählt zu denen am stärksten von russischen Angriffen zerstörten ukrainischen Städten.

cop/AFP
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