Putins Angriffskrieg Ukrainekonferenz sagt Kiew eine Milliarde Euro Winterhilfe zu

Russland attackiert gezielt die Infrastruktur der Ukraine – nun haben sich Dutzende Länder und Organisationen darauf geeinigt, Winter-Soforthilfe zu leisten, um die Energie- und Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten.
Winter im Krieg: Zerstörtes Gebäude im ukrainischen Borodjanka (Foto vom 7. Dezember)

Winter im Krieg: Zerstörtes Gebäude im ukrainischen Borodjanka (Foto vom 7. Dezember)

Foto: Jeff J Mitchell / Getty Images

Die internationale Ukrainekonferenz in Paris hat Hilfszusagen von gut einer Milliarde Euro erbracht. Es handle sich um Geldspenden und Sachmittel, sagte Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna. Die Hilfe solle ab sofort bis zum Ende des Winters geleistet werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Konferenzteilnehmern per Videoübertragung gesagt, er benötige mindestens 800 Millionen Euro an dringender Winterenergiehilfe, da die russischen Streitkräfte die zivile Infrastruktur im ganzen Land angreifen. Sämtliche Energiezentralen seien von den Russen beschädigt oder zerstört worden. Millionen von Menschen seien ohne Strom: »Stellen Sie sich das für Ihre Länder vor.« Schnelle Hilfe könne in dieser Situation eine massive Migrationswelle verhindern.

»Generatoren sind so wichtig geworden wie gepanzerte Fahrzeuge und Schutzwesten«, sagte Selenskyj. Sie ermöglichten den Weiterbetrieb von Krankenhäusern und Firmen und das Einrichten von Zelten, in denen Menschen sich aufwärmen und ihre Handys aufladen könnten.

Deutschland sagt 50 Millionen Euro zu

Die Bundesregierung hatte zu Beginn der Konferenz angekündigt, der Ukraine weitere 50 Millionen Euro an Winterhilfe zur Verfügung stellen zu wollen. »Geld allein schützt nicht vor dem Erfrieren und Verdursten, und deswegen ist die ganz konkrete technische Hilfe so wichtig«, sagte Außenministerin Annalena Baerbock: »Wir brauchen nicht nur finanzielle Mittel, sondern wir brauchen Generatoren, Transformatoren und Kabel. Diese Sachspenden sind genauso wichtig«, erklärte sie. Zuletzt hatte Deutschland bereits 160 Millionen Euro bereitgestellt.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte etwa 70 Länder und Institutionen eingeladen, um darüber zu sprechen, was der Ukraine ab sofort bis März zur Verfügung gestellt werden kann, um in dem Land die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln, Energie, medizinischer Hilfe und Verkehrsmitteln zu gewährleisten.

Macron betonte die Entschlossenheit der internationalen Gemeinschaft, dem Land beizustehen. »Unverzüglich geht es darum, dem ukrainischen Volk über den Winter zu helfen«, sagte er. Ziel sei eine koordinierte Soforthilfe in den Bereichen Energie, Transport, Agrar sowie Wasser- und Gesundheitsversorgung. An der Konferenz beteiligt sind rund 70 Staaten, internationale Organisationen sowie die Europäische Union: »Das ist ein Zeichen, dass die Ukraine nicht allein ist.«

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte den Aufbau einer Koordinationsplattform unter EU-Regie an, die eine schnelle Weiterleitung von Hilfen an die Ukraine ermöglichen soll. Dazu solle noch in dieser Woche in Polen ein Umschlaglager eingerichtet werden, von wo aus Hilfsgüter in die entsprechenden Regionen in der Ukraine weitertransportiert werden sollen.

ptz/AFP/Reuters
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