Mindestens 17 Menschen sind ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht zu Freitag beim Einschlag einer russischen Rakete in ein Mehrfamilienhaus nahe Odessa ums Leben gekommen.
Der Beschuss erfolgte kurz nachdem die Ukraine am Donnerstag zunächst einen Erfolg vermelden konnte: den Rückzug der russischen Armee von der symbolträchtigen Schlangeninsel vor der Küste Odessas.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident Ukraine: »Die Schlangeninsel ist ein strategisch wichtiger Ort. Es verändert die Situation im Schwarzen Meer erheblich. Das ist noch keine Garantie für Sicherheit. Es garantiert noch nicht, dass der Feind nicht zurückkommen wird. Aber es schränkt die Aktionen der Besatzer erheblich ein. Schritt für Schritt werden wir sie von unserem Meer, unserem Land und unserem Himmel zurückdrängen.«
Putins Truppen gewinnen allerdings momentan zunehmend an Boden. Von Russland unterstützte Separatisten ließen Journalisten in das inzwischen eroberte Sjewjerodonezk. Diese Bilder filmte ein Team der Agentur Reuters. Dort sind die Menschen zwar froh über das Ende der Kampfhandlungen. Doch fast die komplette Infrastruktur der Stadt sei zerstört. Seit Mai gibt es hier weder Wasser noch Gas oder Strom.
Sergej Olejnyk, Bewohner Sjewjerodonezk: »Wir müssen unser Essen auf Feuern in der Nähe unserer Häuser kochen. Die meisten Menschen leben in Kellern. Wir sind froh, wenn das vorbei ist. Vielleicht beginnt bald der Wiederaufbau, und wir werden wieder ein mehr oder weniger normales Leben führen können.«
Ganz in der Nähe wird allerdings noch gekämpft: Lyssytschansk, die Zwillingsstadt von Sjewjerodonezk, stehe kurz vor der Einkesselung durch russische Truppen.