Ortsmarke: Moschtschun, bei Kiew
Die Ruinen von Moschtschun, nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt. Auf dem Weg von Belarus nach Kiew haben sich russische Truppen im Februar auch durch dieses Dorf gebombt. Seit einigen Wochen ist es wieder in ukrainischer Hand, die Bewohner kehren zurück.
Zinaida Kostenko, Ladeninhabern:
»Wir bauen alles wieder auf. Wir werden leben wie zuvor. Wir als Nation haben keine Angst vor harten Zeiten. Deshalb geben wir unser Land nicht her. Unsere Enkel sind in der Armee, wir selbst sind stolz im Dorf geblieben. Russland träumt von einem Stück unseres Landes, aber das werden sie nicht kriegen.«
Zinaida Kostenko würde gerne ihren kleinen Supermarkt wiedereröffnen. Aber noch sitzt sie allein im Dunkeln. Es fehlen Strom – und Kunden.
Zinaida Kostenko, Ladeninhaberin:
»Die Russen wollten durch Moschtschun nach Kiew. Jeder Hof ist zerstört, die Häuser sind niedergebrannt. Kaum jemand ist da, viele meiner Kunden sind nicht zurückgekommen. Wir werden trotzdem wieder aufmachen – sobald wir wieder Licht haben. Die Jungs arbeiten dran. Sie sagen, Ende des Monats sei es so weit. Wenn es Licht gibt, können wir arbeiten.«
Ortsmarke: Mariupol, Ukraine
Mariupol, 800 Kilometer südöstlich. Am Freitag haben die letzten Verteidiger der Stadt im Stahlwerk kapituliert. Jetzt räumen die russischen Besatzer Minen.
Mehr als 100 seien am Wochenende kontrolliert gesprengt worden, sagte ein Armeesprecher. Einen erheblichen Teil davon hätten die Russen selbst gelegt, um ukrainischen Soldaten Wege abzuschneiden.
Deutlich schwerer wird es, die Minen der Verteidiger des Stahlwerks aufzuspüren. Die russischen Truppen fahren das Gelände mit Räumpanzern ab.
Ortsmarke: Kiew
Währenddessen sprach der polnische Präsident vor dem ukrainischen Parlament in Kiew.
Andrzej Duda, Polnischer Präsident:
»Es kann keine Verhandlungen oder Entscheidungen über den Kopf der Ukraine hinweg geben. Nichts ohne euch, absolut nichts! Das ist ein eisernes Prinzip.«
In einer kämpferischen, mitunter pathetischen Rede sicherte er der Ukraine polnischen Beistand zu.
Andrzej Duda, Polnischer Präsident:
»Das Schicksal, liebe ukrainische Mitbürger, wird einmal mehr mit uns lachen. Polen ist noch nie zugrunde gegangen. Und solange wir leben, wird es so bleiben. Was eine fremde Macht uns nimmt, holen wir mit dem Säbel zurück. Ich grüße euch, Brüder der Ukraine! (Beifall.) Vielen Dank! Vielen Dank!«