Veränderte Sicherheitslage Russland zieht U-Boote der Schwarzmeerflotte von Krim ab

Die russische Marine verlegt laut dem britischen Verteidigungsministerium U-Boote seiner Schwarzmeerflotte von der Krim zurück nach Russland. Grund dafür sollen mögliche Raketenangriffe der Ukraine sein.
Ein russisches U-Boot bei Sewastopol im Juli 2020

Ein russisches U-Boot bei Sewastopol im Juli 2020

Foto:

Alexey Pavlishak / REUTERS

Nach Einschätzung der britischen Geheimdienste hat Russlands Marine seine U-Boote der Kilo-Klasse von der annektierten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim abgezogen. Grund dafür sei demnach die Gefahr ukrainischer Angriffe. Die Schiffe der Schwarzmeerflotte seien aus ihrem Heimathafen Sewastopol in die südrussische Hafenstadt Noworossijsk verlegt worden, teilte das Verteidigungsministerium in London mit.

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Die Kilo-Klasse sind konventionell betriebene U-Boote vor allem aus den Achtzigerjahren. Die russische Schwarzmeerflotte ist traditionell auf der Krim stationiert.

Ukrainische Fähigkeit zu Angriffen in weiter Distanz hat zugenommen

Anlass der Verlegung sei höchstwahrscheinlich, dass die ukrainische Fähigkeit zu Angriffen über weitere Distanz zugenommen und sich deshalb die Sicherheitslage auf der Krim verändert habe, hieß es in London. »In den vergangenen zwei Monaten wurden das Flottenhauptquartier und dessen Hauptflugplatz angegriffen.«

Das britische Ministerium verwies darauf, dass der russische Präsident Wladimir Putin mit der Krim-Annexion 2014 auch die Sicherheit der Schwarzmeerflotte garantieren wollte. »Die Sicherheit der Stützpunkte wurde nun wegen Russlands andauernder Aggression gegen die Ukraine direkt untergraben«, stellte die Behörde fest.

Raketenkreuzer und Landungsschiffe wieder im Einsatz

Das ukrainische Militär meldete derweil am Montag, dass die russische Schwarzmeerflotte ihre vor der Krim agierende Flotte im Kampf gegen die Ukraine wieder auf zehn Schiffe aufgestockt habe. Darunter seien drei Raketenkreuzer und drei große Landungsschiffe.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die Regierung in London sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

col/dpa
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