Vorgabe des Eigentümers Flugzeug mit Ziel Kiew darf nicht in ukrainischen Luftraum fliegen

Eine Maschine der ukrainischen Airline Skyup (Archivbild)
Foto: Igor Golovniov / SOPA Images / LightRocket / Getty ImagesInmitten der sich zuspitzenden Situation an der ukrainischen Grenze ist ein aus Portugal kommendes Passagierflugzeug mit dem Ziel Kiew daran gehindert worden, in den ukrainischen Luftraum zu fliegen. Wie die ukrainische Billig-Airline Skyup am Sonntag mitteilte, entzog die Eigentümerin des Flugzeugs, eine irische Leasinggesellschaft, der Besatzung in letzter Minute die Erlaubnis, in den ukrainischen Luftraum zu fliegen. Die Maschine habe deshalb außerplanmäßig in Moldau landen müssen.
»Trotz der Bemühungen der Airline und der Bereitschaft der ukrainischen Regierung, mit der Leasinggesellschaft zu sprechen« habe der Eigentümer des Flugzeugs die Genehmigung zum Einflug in den ukrainischen Luftraum »kategorisch abgelehnt«, erklärte Skyup. Man arbeite nun an Transfermöglichkeiten für die 175 in Chişinău gestrandeten Passagiere des Flugs.
Furcht vor Gefahren
Der Vorfall ereignete sich einen Tag, nachdem die niederländische Fluggesellschaft KLM eine Aussetzung ihrer Ukraineflüge verkündet hatte. Erwartet wird, dass auch andere westliche Fluggesellschaften ihre Flüge in die Ukraine bald einstellen – auch, weil die Versicherungskosten für solche Flüge angesichts der Krise weiter steigen dürften. Hinzu kommt die Erinnerung an den Abschuss des Malaysia-Airlines-Fluges MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014, bei dem 298 Menschen getötet wurden.
Ein Sprecher der Lufthansa sagte, die Airline beobachte die Situation in der Ukraine sehr genau. Eine Aussetzung der Flüge in das Land werde derzeit geprüft, eine Entscheidung dazu gebe es bisher aber nicht. Die Regierung in Kiew hatte angekündigt, den ukrainischen Luftraum offen halten zu wollen. »Der Luftraum über der Ukraine bleibt offen und der Staat arbeitet daran, Risiken für Fluggesellschaften auszuschließen«, erklärte das Infrastruktur-Ministerium nach einer Krisensitzung am Sonntag.
Die US-Regierung hatte angesichts des derzeitigen russischen Truppenaufmarsches an der ukrainischen Grenze zuletzt eindringlich vor einem möglichen russischen Einmarsch in das Land gewarnt. Zahlreiche westliche Staaten haben ihre Bürger in der Ukraine zum Verlassen des Landes aufgerufen, darunter auch Deutschland.