Krise in der Ukraine USA schicken Top-Diplomatin nach Kiew und Moskau

Karen Donfried ist die Beauftragte für Europa des US-Außenministeriums. Wegen des Konflikts reist sie nun in die Ukraine und nach Russland. Dort möchte sie »diplomatische Fortschritte« erzielen.
Ukrainische Soldaten an der Front nahe Luhansk

Ukrainische Soldaten an der Front nahe Luhansk

Foto: Alexei Alexandrov / dpa

Eine Woche nach dem Videogipfel von US-Präsident Joe Biden und Russlands Staatschef Wladimir Putin zum Ukraine-Konflikt schickt Washington die Europabeauftragte des US-Außenministeriums für Europa, Karen Donfried, nach Kiew und Moskau.

Die Top-Diplomatin werde dort »mit hochrangigen Regierungsvertretern über die militärische Aufrüstung Russlands« sprechen, teilte das Ministerium in Washington am Samstag mit. Sie werde außerdem das Engagement der USA »für die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine« bekräftigen. Zugleich werde sie auf die Umsetzung des Minsker Abkommens von 2015 drängen, um »diplomatische Fortschritte« zur Beendigung des Konflikts in der Ostukraine zu erzielen.

Dort bekämpfen sich bereits seit 2014 prorussische Milizen und die ukrainische Armee, nachdem Moskau die ukrainische Halbinsel Krim annektiert hatte. Russland unterstützt in dem Konflikt die Separatisten, die in Luhansk und Donezk sogenannte Volksrepubliken ausgerufen haben. Mehr als 13.000 Menschen wurden bei den Kämpfen bereits getötet.

Biden hatte Putin mit »beispiellosen Sanktionen« gedroht

Biden hatte sich am Dienstag per Videoschalte mit Putin über den Konflikt in der Ostukraine ausgetauscht. Russland hat an der Grenze zu seinem Nachbarland Zehntausende Soldaten zusammengezogen, was im Westen die Befürchtung schürt, dass die russische Armee in die Ukraine einmarschieren könnte. Moskau weist dies zurück und wirft der Ukraine seinerseits Provokationen vor. Für den Fall eines Einmarschs drohte Biden Russland mit beispiellosen Sanktionen, wobei er einen eigenmächtigen US-Militäreinsatz zur Verteidigung der Ukraine ausschloss.

Die Reise der ranghohen Diplomatin in die Ukraine und nach Russland soll von Montag bis Mittwoch andauern. Im Anschluss will Donfried der Mitteilung zufolge nach Brüssel reisen, um mit Nato- und EU-Partnern über die Bemühungen um eine diplomatische Lösung in der Ukraine-Krise zu beraten.

col/dpa/AFP
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