Bericht des ukrainischen Grenzschutzes Russische Truppen rücken auf die Hauptstadt Kiew vor

Nach russischem Beschuss steigt über einem Militärgebäude in Kiew Rauch auf
Foto: Efrem Lukatsky / dpaDie russische Armee rückt unmittelbar auf die ukrainische Hauptstadt Kiew vor. Das meldet der ukrainische Grenzschutz. Demnach soll ein Militärflughafen im Vorort Hostomel, gut 20 Kilometer nordwestlich vom Kiewer Stadtzentrum gelegen, bereits unter russischer Kontrolle sein. Helikopter und Kampfjets der russischen Armee kreisen sichtbar über Kiew.
Beim Absturz eines ukrainischen Militärflugzeugs südlich von Kiew sind offiziellen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. Insgesamt seien 14 Menschen an Bord der Transportmaschine vom Typ Antonow An-26 gewesen, teilte der staatliche ukrainische Katastrophenschutz mit. Die Absturzursache war zunächst unklar. Berichten zufolge, die nicht unabhängig überprüft werden können, griffen russische Truppen mehrere militärische Objekte rund um die ukrainische Hauptstadt an.
Bis zum Mittag gab es laut dem ukrainischen Präsidialamts mehr als 30 russische Angriffe auf zivile Ziele und militärische Infrastruktur. Es könnte demnach sein, dass russische Fallschirmspringer über Kiew abspringen und versuchen in das Regierungsviertel einzudringen.
Russland hatte in der Nacht zum Donnerstag mit einer umfangreichen Invasion auf die Ukraine begonnen. Die Streitkräfte des Kreml haben dabei eigenen Angaben zufolge die Luftabwehr der Ukraine »komplett unschädlich« gemacht. Auch die prorussischen Separatisten der selbst ernannten Volksrepubliken haben sich dem Angriff angeschlossen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief das Kriegsrecht aus und brach die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab. Laut Angaben ukrainischer Grenzschützer dringen erste russischen Bodentruppen und Panzer ins Land vor. Mehr als 40 ukrainische Soldaten sind einem Berater des ukrainischen Präsidialamts zufolge bisher getötet worden. Mehrere Dutzend wurden demnach verletzt. Es gebe auch zivile Opfer.
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