Globaler Krieg in der Ukraine Warum ein tansanischer Student für die Söldnergruppe Wagner bei Bachmut starb

Wohl wegen eines Drogendelikts wurde der tansanische Student Nemes Tarimo in Moskau verhaftet. Um freizukommen, schloss er sich der Söldnergruppe Wagner an – und starb, wie nun seine Familie berichtet.

Nemes Tarimo wollte Politiker werden, die tansanische Oppositionspartei Chadema war sein Ziel. Dafür zog er nach Moskau, studierte an der Technischen Universität. So erzählt es seine Familie der BBC .

Bei Facebook ist Tarimo in Moskau zu sehen. Er filmt aus einem Fenster das Schneetreiben in Russland, zeigt sich vor der Moskauer Skyline und auf dem Roten Platz vor den Mauern des Kreml.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Facebook, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Nun ist Tarimo tot. Gestorben als Kämpfer der berüchtigten russischen Söldnertruppe Wagner im Ukrainekrieg. Das berichtet unter anderem die BBC unter Berufung auf seine Familie.

Anfang 2021 sei er wegen eines Drogendelikts festgenommen und inhaftiert worden, heißt es. Im vergangenen Jahr sei ihm dann ein Deal vorgeschlagen worden: im Gefängnis bleiben oder für Wagner kämpfen.

Tarimo wollte kämpfen, um sich selbst zu befreien. Wie viele Gefangene in Russland seit Beginn des Krieges. »Wir haben ihm geraten, es nicht zu tun«, sagte ein Familienmitglied der BBC.

Wagner-Gründer Jewgenij Prigoschin wurde als »Putins Koch« bekannt. Seit vergangenem Sommer bereiste er russische Gefängnisse und rekrutierte Häftlinge . Der Deal: sechs Monate Dienst in der Ukraine, dann die Freiheit.

Seit Wochen machen Wagner und Prigoschin mit einem Abnutzungskampf in der Ostukraine auf sich aufmerksam. Laut dem britischen Verteidigungsministerium kämpften bis zu 50.000 Wagner-Söldner in dem Krieg.

Die Tragik hinter der Söldnergruppe Wagner

Wiederholt wurde der Wagner-Führung in den vergangenen Wochen vorgeworfen, sinnlos viele Männer in die Schlacht zu werfen  und schwere Verluste in Kauf zu nehmen.

Im Dezember habe seine Familie laut BBC über einen Freund die Mitteilung über Tarimos Tod bekommen. Das letzte Mal sei sie mit ihm im Oktober in Kontakt gewesen, da sei er bereits von Wagner rekrutiert worden.

Auch russische Medien, wie die von Prigoschin finanzierte Föderale Nachrichtenagentur oder auch Ria Nowosti, berichten über den Tod von Tarimo. Demnach sei er im Oktober in der Nähe von Bachmut gestorben. Dort gibt es seit Monaten heftige Kämpfe.

Der Leichnam hat es jedoch noch nicht zurück nach Tansania geschafft. Die Angehörigen haben sich dafür laut BBC mit der Botschaft in Moskau in Verbindung gesetzt. Bis es so weit sei, wolle man nicht glauben, dass Tarimo tot sei.

Podcast Cover
hba
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren

Abonnieren bei

Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.

Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren