Anschuldigung aus Peking China macht USA für Ukrainekrieg verantwortlich

Die chinesische Regierung hat Russlands Angriff auf die Ukraine nie verurteilt. Den Auslöser für den Krieg verortet Peking nun in Washington. Die Anschuldigung kommt vor einem heiklen diplomatischen Besuch.
Raketenangriff in Dnipro: China erhebt im Ukrainekrieg schwere Anschuldigungen gegen die USA

Raketenangriff in Dnipro: China erhebt im Ukrainekrieg schwere Anschuldigungen gegen die USA

Foto: Roman Chop / dpa

In wenigen Tagen wird US-Außenminister Antony Blinken in Peking erwartet. Kurz vor dem Besuch hat China nun den Ton verschärft und die Vereinigten Staaten für den Krieg in der Ukraine verantwortlich gemacht.

»Die USA sind diejenigen, die die Ukrainekrise ausgelöst haben«, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking. Sie seien auch »der größte Faktor, der die Krise anfacht«. Indem die USA schwere und offensive Waffen an die Ukraine lieferten, verlängerten und verstärkten sie den Konflikt nur.

Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine dauert inzwischen mehr als elf Monate. Die Volksrepublik China hat Russlands Vorgehen nie verurteilt.

Mit den Anschuldigungen reagierte Mao Ning auf eine Frage nach amerikanischen Vorwürfen, chinesische Unternehmen unterstützten möglicherweise die russische Seite. Die Sprecherin sprach von »unbegründeten Verdächtigungen« und »grundloser Erpressung«. China werde nicht untätig bleiben, wenn die USA die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen schädigten. »Wenn die USA wirklich bald die Krise beendigen wollen und sich um das Leben der Menschen in der Ukraine sorgen, müssen sie aufhören, Waffen zu liefern und von den Kämpfen zu profitieren«, sagte Mao Ning.

Das Verhältnis zwischen den USA und China ist angespannt. Blinken wird am Sonntag und Montag in Peking erwartet. Zuletzt war dort im Oktober 2018 ein US-Außenminister zu Gast.

Die Außenamtssprecherin warnte die USA, einerseits über Kommunikation und Zusammenarbeit mit China zu reden, aber sich gleichzeitig in innere Angelegenheiten einzumischen. Die Taiwan-Frage stehe im Zentrum der chinesischen Kerninteressen. Die USA dürften hier keine »roten Linien« überschreiten.

Chinas Führung betrachtet die demokratische Inselrepublik als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Hingegen versteht sich Taiwan längst als unabhängig. Die USA liefern Waffen, damit sich die Taiwaner verteidigen können.

asc/nck/dpa
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