Wladimir Putin, Präsident Russland:
»Ich wiederhole: Wir hatten keine Wahl, als die militärische Sonderoperation zu starten. Zur Selbstverteidigung, für Russlands Sicherheit.«
Drei Wochen nach Kriegsbeginn hat sich der russische Präsident Wladimir Putin erneut in einer Videokonferenz zur Lage in der Ukraine geäußert. Einmal mehr präsentiert er seine ganz eigene Sicht auf die Dinge – und erneuert die Vorwürfe gegen den Westen.
Waldimir Putin, Präsident Russland:
»Es ist offensichtlich, dass die westlichen Schutzherren Kiew dazu drängen, das Blutvergießen fortzusetzen, indem sie Waffen liefern, Geheimdienstinformationen, militärische Beratung und Söldner.«
Ortsmarke: Charkiw, Ukraine
Der russische Angriffskrieg läuft unterdessen weiter. In Mariupol soll dieses Theater bombardiert worden sein, in dem sich Hunderte Schutzsuchende aufgehalten haben sollen. In Charkiw im Nordosten der Ukraine stand ein Markt in Flammen. Russischer Granatbeschuss soll den Brand ausgelöst haben, berichten ukrainische Quellen, drei Menschen sollen getötet worden sein. Auch ein Lagerhaus und zwei Schulen seien getroffen worden. Diese Aufnahmen von vor Ort zeigen zerstörte Klassenräume.
Ortsmarke: Washington D.C.
Angesichts der Zerstörung in der Ukraine fragte eine Reporterin den US-Präsidenten am Rande einer Veranstaltung, ob er Putin inzwischen als Kriegsverbrecher bezeichnen würde.
Joe Biden: »Nein.«
Dann dreht Joe Biden aber doch noch einmal um.
Joe Biden: »Sie haben mich gefragt, ob ich Putin wie nennen würde?«
Reporterin: »Ist Putin ein Kriegsverbrecher? Sind Sie bereit ihn so zu nennen?«
Joe Biden: »Oh! Ich denke, er ist ein Kriegsverbrecher.«
Der US-Präsident versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 800 Millionen Dollar wolle sein Land bereitstellen, um unter anderem Flugabwehrraketen, Drohnen und Panzerabwehrwaffen zu liefern.
Der Kreml nannte Bidens Wortwahl »inakzeptabel«. Für Putin, das machte seine Rede am Mittwoch deutlich, geht es in diesem Krieg nicht zuletzt um gekränkten Stolz.
Wladimir Putin, Präsident Russland:
»Viele Länder dieser Welt haben vor langer Zeit akzeptiert, mit gebeugtem Rücken, dienerhaft die Entscheidungen ihrer Beherrscher hinzunehmen, während sie ihnen unterwürfig in die Augen schauen. Aber Russland wird nie in so einen erbärmlichen, gedemütigten Zustand sinken.«
Außerdem sprach er über westlich-orientierte, vermeintliche »Verräter« Russlands. Es klang wie ein Aufruf zur Gewalt.
Wladimir Putin, Präsident Russland:
»Sie haben nur ein Ziel: die Zerstörung Russlands. Aber alle Völker, und besonders das russische, sind in der Lage, Patrioten von Abschaum und Verrätern zu unterscheiden. Man spuckt sie aus, wie eine Mücke, die einem zufällig in den Mund geflogen ist. Man spuckt sie auf den Asphalt. Ich bin überzeugt, dass solche natürlichen und nötigen Selbstreinigungsaktionen der Gesellschaft unser Land stärker machen. Sie stärken unsere Solidarität, unseren Zusammenhalt und die Bereitschaft, auf Herausforderungen zu reagieren.«
Trotz des brutalen Vorgehens Russlands in der Ukraine soll es Fortschritte bei den Friedensverhandlungen geben. Es hieß unter anderem, es würden Dokumente für mögliche direkte Gespräche zwischen den Präsidenten Selenskyj und Putin ausgearbeitet.