»Flügel für Freiheit« Selenskyj drängt in London auf Kampfjet-Lieferung

Bei seinem zweiten Auslandsbesuch seit Kriegsbeginn betont Wolodymyr Selenskyj die engen Verbindungen nach London. Im britischen Parlament sprach er vor Hunderten Abgeordneten – und forderte neue Sanktionen und Militärhilfe.
Britischer Premier Sunak und Präsident Selenskyj vor 10 Downing Street

Britischer Premier Sunak und Präsident Selenskyj vor 10 Downing Street

Foto: IMAGO/Martyn Wheatley / i-Images / IMAGO/i Images

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unmittelbar nach seiner Ankunft in Großbritannien mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak zusammengekommen. Der Premier empfing den Staatschef bereits am Flughafen Stansted, anschließend begaben sich beide zu Gesprächen zum Amtssitz des Premiers in der Londoner Downing Street.

»Das Vereinigte Königreich war eines der ersten (Länder), die der Ukraine zu Hilfe kamen. Und heute bin ich in London, um der britischen Bevölkerung persönlich für ihre Unterstützung und Premierminister Rishi Sunak für seine Führung zu danken«, schrieb der ukrainische Staatschef am Mittwoch in Onlinenetzwerken.

Am Nachmittag hielt der Präsident im britischen Unterhaus zunächst eine Rede, zu der etliche Abgeordnete in die Westminster Hall drängten. Selenskyj erneuerte dabei seine Forderungen nach Kampfjets, um Russland zurückzudrängen. Er sprach in dem Zusammenhang von »Flügeln für Freiheit«. »Wir wissen, dass Russland verlieren wird, und wir wissen, dass dieser Sieg die Welt verändern wird«, sagte Selenskyj.

Sunak spricht von »Zeugnis der Freundschaft«

Auch müssten die Sanktionen gegen Russland verschärft werden, mahnte der Präsident – und zwar so lange, bis Russland jede Möglichkeit genommen sei, diesen Krieg zu finanzieren. Der britische Premier Sunak hatte zuvor gesagt, Großbritannien wolle einen ukrainischen Sieg noch in diesem Jahr. Sein Land stehe weiter an der Seite der Ukraine. Selenskyjs Besuch bezeichnete er als »Zeugnis der Freundschaft«.

Das Vereinigte Königreich zählt zu den stärksten militärischen Unterstützern Kiews. Allein im vergangenen Jahr hatte London Kiew nach Regierungsangaben Militärhilfe im Gesamtwert von 2,3 Milliarden Pfund (etwa 2,6 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt. Damit ist Großbritannien nach den USA der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine.

Weiterreise nach Paris offenbar noch am Abend

Auf Selenskyj wartet auf seiner spontan angekündigten Auslandstour ein straffes Programm. Neben einem Treffen mit dem britischen König Charles III. ist auch ein Besuch bei ukrainischen Soldaten geplant, die derzeit in Großbritannien ausgebildet werden. Am Abend soll er laut einem französischen Sender nach Paris weiterreisen, am Donnerstag wird er zum Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel erwartet.

fek/dpa/AFP/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren