Umstrittenes LGBTQ-Gesetz Ungarn geht gegen den Verkauf »anstößiger« Bücher vor

Das LGBTQ-Gesetz von Viktor Orbán verbietet »Werbung« für Homo- und Transsexualität. Nun wendet die ungarische Regierung es an, um den Verkauf bestimmter Kinderbücher zu beschränken.
Menschen protestieren bei einer Gay-Pride-Parade gegen Ministerpräsident Orban (Archivbild)

Menschen protestieren bei einer Gay-Pride-Parade gegen Ministerpräsident Orban (Archivbild)

Foto: Anna Szilagyi / dpa

Auf Basis eines umstrittenen Gesetzes zum Umgang mit Homosexualität und Transgender schränkt Ungarn den Verkauf von Kinderbüchern ein. Eine von Ministerpräsident Viktor Orbán unterzeichnete Verordnung verpflichtet Buchläden, bestimmte Bücher nicht mehr offen auszulegen und in einem Umkreis von 200 Metern um Schulen und Kirchen überhaupt nicht mehr anzubieten. Das gilt für Kinderbücher, die nach Auffassung der Regierung für Homosexualität oder Geschlechtsumwandlung werben oder anstößige Abbildungen von Sexualität enthalten.

Vor der Parlamentswahl im kommenden Jahr hat sich Orbán wiederholt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender ausgesprochen. Das im Juni verabschiedete Gesetz wird von der EU-Kommission, anderen Ländern sowie von Menschenrechtlern und in der ungarischen Opposition kritisiert. Orbán regiert seit 2010. In der EU steht er auch wegen seines Umgangs mit Medien und Justiz in der Kritik.

nek/AFP
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