Michelle Bachelets Nachfolger Volker Türk ist neuer Uno-Menschenrechtskommissar

Der Österreicher Volker Türk folgt auf Michelle Bachelet als Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen. Er steht vor einer schwierigen Aufgabe, die ihm seine Vorgängerin hinterlassen hat.
Neuer Menschenrechtskommissar der Uno: Der 57-jährige Jurist Volker Türk

Neuer Menschenrechtskommissar der Uno: Der 57-jährige Jurist Volker Türk

Foto: Munir Uz Zaman / dpa

Ein wichtiger Posten bei den Vereinten Nationen ist neu besetzt: Volker Türk ist zum neuen Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen ernannt worden. Auf Vorschlag von Uno-Generalsekretär António Guterres wurde der 57-Jährige am Donnerstag von der Uno-Vollversammlung als Nachfolger von Michelle Bachelet gebilligt. Türk hatte bisher den Posten als stellvertretender Generalsekretär inne.

Die frühere chilenische Präsidentin Bachelet war vier Jahre lang Uno-Menschenrechtskommissarin. Ihre Amtszeit endete in der vergangenen Woche, sie bewarb sich nicht erneut um den Posten.

Der 57-jährige Österreicher Türk ist seit mehr als drei Jahrzehnten bei der Uno. Er arbeitete eng mit Guterres zusammen, als dieser das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) leitete. Mehr als zwei Jahrzehnte war Türk für das UNHCR tätig, wo er zuletzt von 2015 bis 2019 das Amt eines stellvertretenden Hochkommissars bekleidete.

Türks schwierige Xinjiang-Aufgabe

Das Ende von Bachelets Amtszeit war geprägt von der Veröffentlichung eines lang erwarteten Berichtes über mögliche Menschenrechtsverletzungen gegen Uiguren und weitere Minderheiten in der chinesischen Region Xinjiang. Der Report wurde erst wenige Minuten vor Ende der Amtszeit publiziert. »Das Ausmaß der willkürlichen und diskriminierenden Inhaftierung von Angehörigen der Uiguren und anderen überwiegend muslimischen Gruppen (…) könnte internationale Verbrechen, insbesondere Verbrechen gegen die Menschlichkeit, darstellen«, heißt es in dem Bericht .

Nun ist es an Türk, die schwierige Aufgabe der Nachbereitung zu bewältigen. China wies die in dem Report genannten Befunde zurück und beschuldigte die Uno, ein »Komplize der USA und des Westens« zu sein.

Menschenrechtsgruppen fordern, der nächste Uno-Menschenrechtskommissar solle den Mut haben, sich mit den mächtigsten Ländern anzulegen und Verstöße anzuprangern.

col/AFP/dpa
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