Vorwahl-Chaos Bernie Sanders will Ergebnis von Iowa überprüfen lassen

Die demokratische Partei hat sich mit ihrer Datenpanne bei den Vorwahlen in Iowa blamiert. Bernie Sanders landete auf Platz zwei – und fordert nun, das Ergebnis neu durchrechnen zu lassen.
Bernie Sanders: Knapp auf Platz zwei gelandet - doch das Rennen ist noch nicht vorbei

Bernie Sanders: Knapp auf Platz zwei gelandet - doch das Rennen ist noch nicht vorbei

Foto: Samuel Corum/ AFP

Nach der chaotischen Vorwahl der US-Demokraten in Iowa wird der Bundesstaat nun 14 nationale Delegierte für den Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg zum Nominierungsparteitag im Sommer entsenden - zwei mehr als für den linken Senator Bernie Sanders. Das teilte die Partei in Iowa am Sonntag (Ortszeit) nach der Veröffentlichung weiterer Ergebnisse mit.

Sanders werde zwölf Delegierte erhalten, die drittplatzierte Elizabeth Warren acht, der ehemalige Vizepräsident Joe Biden sechs und Amy Klobuchar einen einzigen. Alle Bewerber hoffen auf die Nominierung ihrer Partei für die Präsidentschaftswahl im kommenden November. US-Medien wie die Nachrichtenagentur AP oder der Sender NBC sahen trotz der neuen Ergebnisse davon ab, einen Gewinner der Vorwahl zu erklären. 

Auch wenn nun, endlich, halbwegs belastbare Zahlen vorliegen: Ausgestanden ist das Durcheinander für die Partei immer noch nicht. Die Sanders-Kampagne kündigte an, dass sie das Ergebnis noch einmal überprüft wissen will. Dabei geht es dem Senator nicht um einen komplette Neuauszählung (recount). Stattdessen möchte er, dass sichergestellt wird, dass die Ergebnisse aus den vielen Wahlstationen korrekt zusammengerechnet wurden (recanvass). Die Frist für einen solchen Antrag war nach der Datenpanne von Iowa verlängert worden.

Technische Probleme unter anderem mit einer neuen App hatten am vergangenen Montag bei der Übermittlung der Ergebnisse zu Schwierigkeiten geführt, weshalb es zu Fehlern gekommen sein könnte.

Nach den Vorwahlen, die sich bis in den Juni hineinziehen, werden Demokraten und Republikaner bei großen Parteitagen mit Tausenden Delegierten ihren jeweiligen Präsidentschaftskandidaten benennen.

In dieses Rennen schickt Iowa nur eine geringe Zahl an Delegierten. Von der ersten Vorwahl geht erfahrungsgemäß aber eine große Signalwirkung aus. Entsprechend empfindlich reagierten viele Anhänger der Partei auf das Debakel vom Montag. An diesem Dienstag wird in New Hampshire gewählt.

jok/AP
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