Neuer US-Präsident und britischer Regierungschef Biden spricht mit Johnson über mögliches Handelsabkommen

Boris Johnson bei seinem Telefongespräch mit Joe Biden
Foto: DOWNING ST / REUTERSBoris Johnson hat es gleich getwittert. Der britische Premierminister veröffentliche ein Foto von sich mit Telefonhörer in der Hand und schrieb dazu: »Großartig, mit Präsident Joe Biden zu sprechen«.
Johnson ist der erste europäische Regierungschef, der mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden telefoniert hat. »Ich freue mich darauf, das langjährige Bündnis zwischen unseren beiden Ländern zu vertiefen«, heißt es weiter in dem Tweet.
Great to speak to President @JoeBiden this evening. I look forward to deepening the longstanding alliance between our two countries as we drive a green and sustainable recovery from COVID-19. pic.twitter.com/Y4P3G74PPz
— Boris Johnson (@BorisJohnson) January 23, 2021
Johnson und Biden hätten über die »Vorteile eines potenziellen Freihandelsabkommens«, das Nato-Bündnis und die Corona-Pandemie diskutiert, teilte Downing Street mit. »Der Premierminister hat seine Absicht bekräftigt, bestehende Handelsprobleme so schnell wie möglich zu lösen«, sagte der Sprecher. Der britische Premierminister habe zudem begrüßt, dass die USA unter Biden wieder dem Pariser Klimaabkommen und der Weltgesundheitsorganisation beitreten.
Das Weiße Haus bestätigte das Gespräch später und teilte mit, Biden habe seinen Willen bekräftigt, das besondere Verhältnis zu Großbritannien weiter zu stärken und den transatlantischen Verbindungen zu neuem Schwung zu verhelfen. Zudem habe Biden die Bedeutung der Nato als Verteidigungsbündnis betont, hieß es weiter.
Biden, der seit Mittwoch Präsident ist, hatte zuvor nur mit seinen Amtskollegen in den Nachbarländern Kanada und Mexiko gesprochen.
Die von den USA und Großbritannien stets betonte »spezielle Beziehung« könnte nach Ansicht von Politologen mit dem Duo Biden und Johnson auf eine Probe gestellt werden. Der Brite hatte stets seine enge Zusammenarbeit mit Bidens Vorgänger Donald Trump betont, diesen aber nach den Unruhen rund um das Kapitol in Washington Anfang Januar kritisiert. Biden wiederum hatte im Wahlkampf häufig den von Johnson vorangetriebenen Brexit kritisiert und Johnson im Jahr 2019 als »physischen und emotionalen Klon« des damaligen US-Präsidenten Donald Trump bezeichnet.