US-Senat Transgender Rachel Levine als Vizeministerin bestätigt

Rachel Levine: Bald im Gesundheitsministeriums
Foto: Caroline Brehman / APBei der Nominierung im Januar hatte Joe Biden passende Worte gefunden. Rachel Levine sei eine »historische und bestens qualifizierte Wahl« und bringe »die Führungsstärke und entscheidende Fachkompetenz mit, die wir brauchen, um die Bevölkerung durch diese Pandemie zu bringen«, erklärte der US-Präsident damals.
Nun tritt die Kinderärztin Levine als erste Transgender-Frau einen ranghohen Ministeriumsposten an. Der US-Senat bestätigte am Mittwoch Levines Nominierung als stellvertretende Gesundheitsministerin mit knapper Mehrheit. Die historische Premiere wurde vom Weißen Haus begrüßt.
»Dass Dr. Levine die erste offen als Transgender lebende Amerikanerin ist, die vom Senat bestätigt wird, ist ein Wendepunkt in der US-Geschichte«, twitterte ein Kommunikationsbeamter des Weißen Hauses. Die Kinderärztin wurde im Senat mit 52 zu 48 Stimmen bestätigt – nur zwei Republikaner schlossen sich den demokratischen Senatoren an und stimmten für Levine: Lisa Murkowski aus Alaska und Susan Collins aus Maine.
Die 63-jährige Levine war bis Januar Gesundheitsministerin im US-Bundesstaat Pennsylvania und Professorin für Kinderheilkunde und Psychiatrie am Penn State College of Medicine.
Bann für die Streitkräfte im Januar wieder kassiert
Kurz nach der Nominierung hatte Biden zudem per Executive Order den Transgenderbann für das US-Militär aufgehoben. Das von Bidens Vorgänger Donald Trump initiierte Verbot wird nach Angaben des Weißen Hauses wieder zurückgenommen. »Präsident Biden ist der Ansicht, dass Geschlechtsidentität kein Maßstab für eine Militärkarriere sein sollte«, hieß es in einer Mitteilung, »Amerikas Stärke wächst aus seiner Vielfalt.« Inklusion gelte auch für die US-Armee.
Als Transgender werden Menschen bezeichnet, die sich nicht – oder nicht nur – mit dem Geschlecht identifizieren, das bei ihrer Geburt notiert wurde. Unter den 1,3 Millionen aktiven Mitgliedern der US-Streitkräfte gibt es Schätzungen zufolge zwischen 1320 und 15.000 Transgendermenschen. Erst 2016 hatte der ehemalige US-Präsident Barack Obama verfügt, dass Transgender offen im US-Militär dienen dürfen und dort auch medizinische Unterstützung erhalten sollen.