Amerika am Tag danach - Noch immer ist nicht klar, wer in den kommenden vier Jahren das Land regieren wird. Schon früh nachdem die Gewinner der ersten Staaten ausgerufen wurden, betraten beide Kandidaten die große Bühne: Joe Biden richtete sich in Wilmington an seine Anhänger, Donald Trump hielt eine Rede im Weißen Haus.
Ihre Auftritte konnten unterschiedlicher nicht sein.
Donald Trump, US-Präsident:
"Wir werden gewinnen, und so wie ich das sehe, haben wir es bereits gewonnen."
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten:
"Wir wussten, dass es lange dauern würde. Aber wer wusste schon, dass es bis vielleicht morgen früh dauert? Vielleicht sogar noch länger? Aber wir fühlen uns gut, wo wir stehen."
Donald Trump, US-Präsident:
"Millionen von Menschen haben heute für uns gestimmt. Und eine andere traurige Gruppe versucht, ihnen das Wahlrecht zu entziehen. Das lassen wir nicht zu."
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten:
"Wir müssen Geduld haben bis die Stimmen ausgezählt sind. Es ist erst beendet, wenn jede Wahl, jede Stimme ausgezählt ist."
Nachdem Trump also seinen Wahlsieg für sich reklamiert hatte – lange bevor alle Stimmen im Land ausgezählt sind – deutete er erneut Wahlmanipulationen an.
Donald Trump, US-Präsident:
"Das ist ein Betrug an der amerikanischen Öffentlichkeit. Es ist eine Schande für unser Land. Wir haben uns darauf vorbereitet, diese Wahl zu gewinnen. Offen gesagt: Wir haben diese Wahl gewonnen."
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten:
"Es ist weder meine Aufgabe noch die von Donald Trump, zu erklären, wer diese Wahl gewonnen hat. Das ist die Entscheidung des amerikanischen Volkes. Aber ich bin optimistisch, was das Ergebnis angeht."
Auch die einlaufenden Zahlen aus den einzelnen Staaten bewerteten beide Kandidaten sehr unterschiedlich. :
Donald Trump, US-Präsident:
"Aber am wichtigsten ist: wir gewinnen Pennsylvania mit einem gewaltigen Vorsprung. (...) Und jetzt kommen wir in die guten Gegenden von Pennsylvania, da wo sie euren Präsidenten zufällig mögen."
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten:
"Es wird einige Zeit dauern, die Stimmen zu zählen, die wir in Pennsylvania gewonnen haben."
Schließlich kündigte Trump an, den Supreme Court, das Oberste Gericht in den USA, anzurufen, um eine weitere Auszählung der Stimmen zu stoppen:
Donald Trump, US-Präsident:
"Unser Ziel ist jetzt, die Integrität dieser Nation zu gewährleisten. Das ist ein sehr großer Moment. Das ist ein großer Betrug an unserer Nation. Wir wollen, dass das Gesetz befolgt wird. Deshalb werden wir vor den Obersten Gerichtshof gehen. Wir wollen, dass alle Abstimmungen beendet werden. Wir wollen nicht, dass sie um vier Uhr morgens irgendwelche Stimmzettel finden und zählen."
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten:
"Behaltet den Glauben, Leute. Wir werden gewinnen. Ich danke euch. Eure Geduld ist großartig."
Und wieder einmal kommt bei den US-Wahlen alles anders als erwartet: In den Prognosen lag Demokrat Joe Biden noch weit vor Amtsinhaber Donald Trump. Doch mittlerweile ist klar: es wird ein knappes Rennen um das Weiße Haus – und es ist noch nicht vorbei.