"Count the votes" rufen diese Trump-Anhänger vor einem Wahllokal in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Sie wollen, dass - wie in einer demokratischen Wahl durchaus üblich - alle Stimmen ausgezählt werden.
"Stop the count" rufen diese Trump-Anhänger vor einem Wahllokal Detroit im US-Bundesstaat Michigan. Sie wollen, dass, wie in einer demokratischen Wahl eher unüblich, die Briefwahlstimmen nicht weiter ausgezählt werden.
Arizona im Südwesten der USA und Michigan im Nordosten gehören zu den Bundesstaaten, in denen die Entscheidung für einen der beiden Kandidaten zunächst unklar war. Die Auszählung dauert aus verschiedenen Gründen mehrere Tage, vor allem die der Briefwahlstimmen.
In Arizona liegt Trumps Herausforderer Joe Biden derzeit knapp mit einigen zehntausend Stimmen vorn. Die Trump-Anhänger glauben, dass zusätzliche Trump-Stimmen womöglich nicht ausgezählt würden - wofür es allerdings keine Anhaltspunkte gibt. Das Wahllokal in Phoenix wurde unter Polizeischutz gestellt, die Trump-Anhänger erschienen teils bewaffnet.
In Michigan wird der Sieg inzwischen Joe Biden zugeschrieben, hier hatte Trump in der Wahlnacht noch vorn gelegen. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt-die Briefwahlstimmen, die zu großen Teilen an Biden gingen, noch nicht ansatzweise ausgezählt.
Und so hatte sich Trump am frühen Morgen nach dem Wahltag vor die Presse gestellt und in seinem denkwürdigen Auftritt verkündet:
Donald Trump, US-Präsident
"Wir wollen, dass keine zusätzlichen Stimmen ausgezählt werden. Wir wollen nicht, dass sie um 4 Uhr morgens noch irgendwelche Stimmzettel finden."
Während Joe Biden fast zeitgleich klarstellte:
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat Demokraten
"Es ist nicht vorbei, bis jede Stimme ausgezählt ist!"
Wie eben in einer demokratischen Wahl üblich.
Ein Szenario, auf das Trumps Anhänger mit Protest reagieren: Dafür und natürlich auch dagegen.