Wähler, die versuchen, die Auszählung von Wahlzetteln zu verhindern. In einer westlichen Demokratie. Im 21. Jahrhundert. (Ortsmarke: Detroit, Michigan/USA
Es sind erschütternde Verhältnisse so kurz nach der US-Präsidentschaftswahl - befeuert durch den Präsidenten selbst.
Donald Trump, US-Präsident:
"Wir wollen, dass das Wählen eingestellt wird. Wir wollen nicht, dass sie um 4 Uhr morgens noch irgendwelche Wahlzettel finden und zu der Liste hinzufügen."
Das war Donald Trump in der Wahlnacht. Gerade hatte er sich zum Sieger der Abstimmung erklärt – durch angebliche Erfolge unter an ++derem in Wisconsin, Michigan, Georgia, Pennsylvania. Hier lag Trump zu diesem Zeitpunkt vorn, offiziell waren die Ergebnisse aber noch längst nicht.
Und so zählte Amerika weiter. In Wisconsin, Michigan, Georgia, Pennsylvania. Und weil hier vor allem Briefwahlstimmen ausstanden und vor allem Demokraten auf diesem Weg wählen, holte Biden Stunde um Stunde auf. In Wisconsin und Michigan steht er laut vorläufigem Endergebnis bereits als Sieger fest, auch in Pennsylvania spricht inzwischen viel für Biden.
Trumps Wahlkampfteam versuchte auch am Tag nach der Wahl, gegenzusteuern.
Eric Trump, Sohn von Donald Trump:
"Wir werden in Pennsylvania gewinnen, aber sie versuchen, uns zu betrügen."
Der Vorwurf: Die Demokraten würden manipulierte Briefwahlstimmen für die Demokraten quasi nachträglich in die Auszählung schummeln. Beweise gibt es dafür nirgends. Zahlreiche Studien zeigen, dass Wahlbetrug bei Briefwahlen statistisch gesehen verschwindend gering ausfällt.
In mehreren Staaten hat das Trump-Team trotzdem schon jetzt rechtliche Schritte eingeleitet – das sorgte schnell für Kritik.
Tom Wolf, Gouverneur von Pennsylvania:
"Diese Versuche, den demokratischen Prozess zu untergraben, sind beschämend."
Und auch die Bevölkerung ging auf die Straße (Ortsmarke), um für die Einhaltung des Wahlsystems zu demonstrieren. Bisher blieb alles friedlich – und durchaus friedlicher als vor der Wahl befürchtet.
Auch die Störenfriede in Detroit wehrte die Polizei schnell ab. Aber die Szenen zeigen, wie angespannt die Lage ist.
Biden braucht nur noch einen Bundesstaat zum Sieg. Am Donnerstag könnte nun im Laufe des Tages ein erstes offizielles Ergebnis feststehen.