Mehrheitsführer im US-Senat Mitch McConnell gratuliert Biden zum Wahlsieg

Viele Republikaner hatten den Wahlsieg des künftigen US-Präsidenten Joe Biden bereits anerkannt, doch Mitch McConnell sträubte sich lange – bis jetzt.
Republikanischer Senatsmehrheitsführer Mitch McConnell

Republikanischer Senatsmehrheitsführer Mitch McConnell

Foto: Kevin Dietsch - Pool Via Cnp / imago images/ZUMA Wire

Der einflussreiche Mehrheitsführer der US-Republikaner im Senat, Mitch McConnell, hat dem Demokraten Joe Biden zu seinem Sieg bei der Präsidentenwahl gratuliert. McConnell äußerte sich im US-Senat, nachdem Bidens Wahlsieg am Montag durch die Wahlleute eindeutig bestätigt worden war.

»Das Wahlleutegremium hat gesprochen. Deshalb möchte ich heute dem gewählten Präsidenten Joe Biden gratulieren«, sagte McConnell. Er gilt als enger Vertrauter des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump und war einer der letzten ranghohen Republikaner gewesen, die den Sieg Bidens noch nicht offiziell eingestanden hatten.

Selbst US-Justizminister William Barr hatte Donald Trumps unbelegten Behauptungen über Betrug und Manipulationen bei der Wahl im November bereits Anfang Dezember öffentlich widersprochen. Am Montag reichte Barr dann seinen Rücktritt ein. Der Präsident selbst stellt sich dagegen weiter als Opfer massiven Wahlbetrugs dar.

Bidens Sieg war am Montag offiziell geworden, nachdem in den 50 US-Bundesstaaten und dem Hauptstadtbezirk Washington die 538 Wahlleute stellvertretend für das Volk ihre Stimmen für den künftigen Präsidenten abgegeben hatten. Biden erhielt – so wie einst Trump bei seinem Sieg über Hillary Clinton im Jahr 2016 – 306 Stimmen der Wahlleute, nötig waren 270. Allerdings stimmten damals für Trump nur 304 Wahlleute.

Das Endergebnis der Wahl wird offiziell am 6. Januar im Kongress in Washington verkündet. Biden soll am 20. Januar vereidigt werden. An dem Tag endet Trumps Amtszeit nach der Verfassung automatisch – auch, wenn er seine Niederlage nicht eingesteht.

DER SPIEGEL

Biden hatte daraufhin an Trump appelliert, seine Wahlniederlage anzuerkennen. Zugleich bezeichnete er Trumps inzwischen über Wochen laufendes Hinhaltemanöver als beispiellosen Angriff auf die US-Demokratie.

Gratulationen aus Russland und Mexiko

Nach der Abstimmung der Wahlleute hatte auch Russlands Präsident Wladimir Putin Biden erstmalig gratuliert. »Ich bin bereit für den Austausch und Kontakt mit Ihnen«, teilte Putin mit. Er wünsche Biden »jeden Erfolg« und habe Vertrauen, dass die USA und Russland »trotz ihrer Differenzen« helfen könnten, viele Probleme der Welt zu lösen.

Mexikos Präsident Manuel López Obrador schloss sich den Glückwünschen am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Reuters an. Er habe einen Brief an Biden geschickt, um ihm zum Sieg zu gratulieren, sagte López Obrador.

fek/AFP/Reuters
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