Grenze zu Mexiko US-Behörden nehmen so viele Migranten fest wie seit 15 Jahren nicht mehr

70 Prozent mehr Festnahmen als im Vormonat, doppelt so viele unbegleitete Minderjährige: Die Ankunft Zehntausender Migranten stellt die US-Behörden vor enorme Herausforderungen.
CBP-Mitarbeiter nehmen in Kalifornien Migranten aus Mittelamerika fest

CBP-Mitarbeiter nehmen in Kalifornien Migranten aus Mittelamerika fest

Foto: ALKIS KONSTANTINIDIS/ REUTERS

US-Behörden haben im März an der US-Südgrenze mehr als 172.000 Migranten ohne gültige Papiere in Gewahrsam genommen, teilte die Grenzschutzbehörde CBP mit. Das waren 70 Prozent mehr als im Vormonat und so viele wie seit 15 Jahren nicht mehr.

Die Zahl der aufgegriffenen unbegleiteten Minderjährigen verdoppelte sich auf mehr als 18.800. Nach Angaben der CBP wurden knapp 104.000 der Migranten auf Grundlage einer Regel abgeschoben, die eine Einreise wegen der derzeitigen Coronapandemie untersagt.

Die Ankunft Zehntausender Menschen vor allem aus Mexiko, Honduras, El Salvador und Guatemala stellt die US-Behörden vor gewaltige Herausforderungen: Sie haben große Probleme, die aufgegriffenen Migranten angemessen unterzubringen. Sorgen bereitet vor allem der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die ohne ihre Eltern unterwegs sind.

Die konservativen Republikaner machen Präsident Joe Biden für die Lage verantwortlich: Der Demokrat hatte nach seinem Amtsantritt im Januar eine Abkehr vom einwanderungsfeindlichen Kurs seines Vorgängers Donald Trump eingeleitet. Biden versprach eine liberalere Einwanderungspolitik und einen humaneren Umgang mit Migranten aus Süd- und Mittelamerika. Die Republikaner werfen Biden vor, Bewohner ärmerer Länder damit zu ermutigen, sich auf den Weg in die USA zu machen.

Trump hatte ein hartes Vorgehen gegen illegale Einwanderung zu einem Pfeiler seiner Politik gemacht. Eines seiner wichtigsten innenpolitischen Vorhaben war der umstrittene Bau einer Grenzmauer zu Mexiko, die aber nie fertiggestellt wurde.

asa/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten