Migranten in den USA Fast tausend Kinder warten immer noch auf Familienzusammenführung

Migranten mit Kindern am Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko (Foto vom Juni 2021)
Foto:Eugene Garcia / AP
Die Zusammenführung Hunderter Kinder mit ihren Eltern, die bei der Einreise in die USA getrennt wurden, zieht sich offenbar weiter hin. Wie ein Sprecher einer von US-Präsident Joe Biden unmittelbar nach seinem Amtsantritt im Jahr 2021 ins Leben gerufenen Einsatzgruppe für die Familienzusammenführungen am Donnerstag mitteilte, seien bislang fast 700 Kinder wieder mit ihren Eltern zusammengeführt worden. Etwa tausend Kinder seien jedoch weiterhin getrennt.
Den Angaben des US-Heimatschutzministeriums zufolge wurden in den vergangenen Jahren insgesamt fast 4000 Kinder an der Grenze zu Mexiko von ihren Familien getrennt. Fast drei Viertel von ihnen seien bereits vor Einrichtung der Einsatzgruppe wieder mit ihren Eltern zusammengekommen.
Der Zusammenführungsprozess läuft demnach derzeit für etwa 148 der verbliebenen rund tausend Kinder. Die Einsatzgruppe soll so lange bestehen bleiben, bis alle getrennten Familien die Möglichkeit zur Zusammenführung erhalten haben. Familien können dazu einen entsprechenden Antrag stellen. Die Zahl der ermittelten Familien stieg zuletzt kontinuierlich.
Trennungen gehen auf Strafverfolgung von Eltern zurück
Insbesondere unter der »Null Toleranz«-Migrationspolitik der Trump-Regierung waren zahlreiche Familien beim Versuch, über die Grenze mit Mexiko in die USA zu gelangen, getrennt worden. Das Vorgehen resultierte aus der unter der Trump-Administration vorangetriebenen Kriminalisierung von Migranten, in deren Folge zahlreiche Erwachsene wegen illegalen Grenzübertritts juristisch verfolgt wurden.
Minderjährige Kinder dieser Personen, die selbst nicht in Gewahrsam genommen wurden, wurden dem Gesundheitsministerium überstellt, das dann in vielen Fällen die Verwahrung etwa bei Verwandten oder Bekannten der Familien organisierte. Die unter Biden eingerichtete Einsatzgruppe zur Lösung der Fälle hatte am Donnerstag ihr zweijähriges Jubiläum. US-Innenminister Alejandro Mayorkas kündigte zu der Vorstellung der Zahlen an, man arbeite weiter an den »Wunden«, die durch die Trennungen entstanden seien.
Wegen der zahlreichen Trennungen von Kindern und ihren Eltern haben laut der Nachrichtenagentur AP zahlreiche Familien Klage gegen die US-Regierung eingereicht.