USS »Ronald Reagan« US-Flugzeugträger erstmals seit fünf Jahren in Südkorea

Die Lage zwischen Nordkorea und Südkorea ist angespannt wie seit Jahren nicht. Die Regierung in Seoul plant mit den USA ein abschreckendes Manöver. Nun kam vorab die USS »Ronald Reagan« vor Ort an.
Die USS »Ronald Reagan« kommt in der Hafenstadt Busan an

Die USS »Ronald Reagan« kommt in der Hafenstadt Busan an

Foto: Lee Jin-man / AP

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter Südkoreas im Pazifik. Nun ist im Vorfeld einer gemeinsamen Militärübung erstmals seit rund fünf Jahren ein US-Flugzeugträger in Südkorea eingelaufen.

Die Ankunft der nukleargetriebenen USS »Ronald Reagan« in der Hafenstadt Busan beweise die »Stärke des Bündnisses zwischen Südkorea und den USA«, sagte ein Beamter des Verteidigungsministeriums in Seoul der Nachrichtenagentur AFP. Die Übung soll ein Signal der Stärke an das international isolierte Nordkorea schicken.

Der Besuch sei von strategischer Bedeutung für die Beziehungen zwischen den USA und Südkorea sowie »eine klare und unzweideutige Demonstration des US-Engagements für die Allianz«, sagte der Befehlshaber der Flugzeugträgerkampfgruppe fünf der US-Pazifikflotte, Michael Donnelly, der Mitteilung zufolge. Der Besuch sei Teil der Routineeinsätze in der Region.

Zusammen mit der USS »Ronald Reagan« kamen auch ein Lenkwaffenkreuzer sowie ein Zerstörer der US-Marine nach Busan. Der Verband ist normalerweise im japanischen Yokosuka stationiert. Wie Japan steht auch Südkorea unter dem atomaren Schutzschild der USA.

Mehr gemeinsame Manöver

Der im Mai vereidigte südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol möchte angesichts der anhaltenden Spannungen mit Pjöngjang die Zahl der gemeinsamen Manöver mit den USA erhöhen. Die nun geplante Übung solle »Nordkorea von Drohungen mit Atomwaffen und Raketen abschrecken«, hieß es aus dem südkoreanischen Verteidigungsministerium.

Pjöngjang hat seit Jahresbeginn so viele Waffensysteme getestet wie nie zuvor. Am 9. September machte das autoritär geführte Land ein Gesetz öffentlich, das einen atomaren Präventivschlag für zulässig erklärt. Pjöngjang schloss zudem eine atomare Abrüstung des Landes aus.

Südkorea und die USA befürchten, dass Pjöngjang in naher Zukunft erstmals seit 2017 wieder einen Atomwaffentest vornehmen könnte. Rund 28.500 US-Soldaten sind in Südkorea stationiert.

mrc/AFP
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