Falschinformationen zur US-Wahl Trump-Getreuer auf 1,3 Milliarden Dollar Schadensersatz verklagt

Eine Wahlmaschinenfirma geht juristisch gegen Trumps Anhänger vor. Den Anwälten Powell und Giuliani drohen bereits hohe Schadensersatzforderungen – nun soll auch ein Kissenhersteller wegen Lügen vor Gericht.
My-Pillow-Chef Mike Lindell in einem selbst produzierten Verschwörungsvideo

My-Pillow-Chef Mike Lindell in einem selbst produzierten Verschwörungsvideo

Foto: Youtube / imago images/ZUMA Wire

Dass die US-Wahl »gestohlen« sei und Donald Trump der wahre Sieger – diese Lüge hielt sich im Umfeld des Ex-Präsidenten lange. Immer wieder wurden von seinen Getreuen Wahlmanipulationsvorwürfe laut. Die Wahlmaschinenfirma Dominion geht seit einigen Wochen mit Milliardenklagen gegen diese Behauptungen vor.

Dominion klagt unter anderem gegen Trumps Anwalt Rudy Giuliani und gegen die Anwältin Sidney Powell. Beide sollen behauptet haben, das Unternehmen habe mit seinen Wahlmaschinen betrogen. Nun geht nach Berichten mehrerer US-Medien die Klagewelle weiter – gegen den Unternehmer Mike Lindell. Die Firma My Pillow habe eine »diffamierende Marketingkampagne gegen Dominion geführt, die Millionen Menschen erreicht hat«, heißt es laut dem »Wall Street Journal«  von den Anwälten des Unternehmens.

Lindell ist Gründer der Kissenfirma My Pillow und Trump-Unterstützer. Er soll im Nachklang des Wahlkampfes ebenfalls öffentlichkeitswirksam Falschmeldungen über Dominion verbreitet haben. Unter anderem auf Twitter und in einem eigens produzierten Video hatte er Falschmeldungen verbreitet. Außerdem finanzierte Lindell eine Protestbewegung, die in einem zweiwöchigen Marsch gen Washington Trump unterstützen und die Inauguration Joe Bidens verhindern wollte. Die Firma Dominion fordert nun 1,3 Milliarden Dollar Schadensersatz, die gleiche Summe wie im Prozess gegen Giuliani und Powell.

Schon im Januar hatte Dominion gegen die beiden Trump-Anwälte geklagt. Giuliani ist ein enger Vertrauter des früheren US-Präsidenten. Seit November war der 76-Jährige einer der wichtigsten Helfer Trumps beim Versuch, seine Wahlniederlage mit haltlosen Vorwürfen des Wahlbetrugs infrage zu stellen. Er und Powell hatten Dominion mehrmals zum Mittelpunkt ihrer Anschuldigungen gemacht. Die Firma, so der Vorwurf, habe eigentliche Trump-Stimmen zugunsten des gewählten Präsidenten Biden gezählt. Das Unternehmen spricht von einer »viralen Desinformationskampagne über Dominion«, die sich aus »nachweislich falschen« Anschuldigungen zusammensetze.

mrc/Reuters

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