»Alt und schlecht informiert« Impfgegner kritisieren Trump für Äußerungen zur Coronaimpfung

Der frühere US-Präsident Trump hat die Coronapandemie stets heruntergespielt. In einem Interview äußerte er sich kürzlich jedoch positiv über Impfungen – und sorgte damit für Ärger unter seinen Anhängern.
Donald Trump: Der frühere US-Präsident wurde wegen seiner Boosterimpfung ausgebuht

Donald Trump: Der frühere US-Präsident wurde wegen seiner Boosterimpfung ausgebuht

Foto: MANDEL NGAN / AFP

Während seiner Amtszeit konnte der frühere US-Präsident Donald Trump mit seiner laschen Coronapolitik bei Impfgegnern punkten. Mit positiven Äußerungen zu Impfungen hat er nun jedoch den Unmut von Coronaleugnern auf sich gezogen.

In einem Interview mit der rechten Aktivistin Candace Owens hatte der 75-Jährige gesagt: »Die Impfstoffe wirken. Die Leute sterben nicht, wenn sie sich impfen lassen.«

Sie glaube, dass Trump einfach alt und schlecht informiert sei, erklärte Owens, eine Anhängerin des Ex-Präsidenten, daraufhin.

Nach ihrem Interview mit Trump versuchte Owens zunächst, ihn zu verteidigen – allerdings auf eher ungewöhnliche Art. »Ich glaube nicht, dass Trump im Internet ist oder dass er unbedingt das Internet nutzt«, sagte sie. Sie gehe davon aus, dass er sich nur über sogenannte Mainstream-Medien informiere. »Ich wollte das nur sagen, weil so viele Spender, die ihn unterstützen, sich fragen, woher das alles kommt, und ich glaube, dass er das wirklich glaubt.«

Lob von Fauci

Der Verschwörungstheoretiker Alex Jones, Kopf des Portals »Infowars«, erklärte, Trump sei entweder »unwissend« oder »der bösartigste Mensch, der je gelebt hat«, da er den Menschen dieses »Gift« aufdränge.

Trumps Äußerungen sorgten jedoch auch für positive Reaktionen. »Ich bin froh, dass (...) Trump jetzt darüber spricht, warum es wichtig ist, sich impfen zu lassen«, sagte der US-Immunologe Anthony Fauci. Dass Trump aber dafür nun so viel Kritik von seinen Anhängern einstecken müsse, zeige auch, wie früh er beim Thema Impfung »den Brunnen vergiftet« habe und »wie stark die Spaltung in unserer Gesellschaft ist«, so der Biden-Berater.

DER SPIEGEL

Während seiner Amtszeit hatte Trump sich nie explizit gegen die Impfung ausgesprochen, aber die Bedrohung durch das Virus stets heruntergespielt. Vor allem unter Wählern der Republikaner, Trumps Partei, ist eine ablehnende Haltung verbreitet.

Bereits vergangene Woche hatte Trump die Wut von Coronaleugnern zu spüren bekommen. Als er bei einer Veranstaltung sagte, dass er eine Auffrischungsimpfung bekommen habe, wurde er dafür von einigen Anhängern ausgebuht. Daraufhin hatte sogar US-Präsident Joe Biden auf Trumps Impfung verwiesen und gesagt, der Booster sei »vielleicht einer der wenigen Dinge, bei denen er und ich einer Meinung sind«.

asc/dpa
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