Wegen Kampfjetlieferung in die Ukraine USA machen Slowakei offenbar Helikopter-Angebot

Militärische Ausrüstung im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar für weniger als die Hälfte: Dieses Schnäppchen sollen die USA der Slowakei offeriert haben, sagt Verteidigungsminister Jaroslav Nad.
Bell AH-1Z Viper-Hubschrauber

Bell AH-1Z Viper-Hubschrauber

Foto: Kacper Pempel / REUTERS

Die USA haben der Slowakei nach Angaben aus Bratislava als Ausgleich für die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine deutlich vergünstigte Hubschrauber und Raketen angeboten. »Der Wert der Ausrüstung liegt bei etwas mehr als einer Milliarde Dollar (...). Die Slowakei würde dafür rund 340 Millionen Dollar über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren zahlen«, schrieb Verteidigungsminister Jaroslav Nad auf Facebook.

Das Angebot umfasst Nad zufolge zwölf neue Hubschrauber vom Typ Bell AH-1Z Viper mit Zubehör, Piloten- und Technikerausbildung sowie mehr als 500 Raketen vom Typ AGM-114 Hellfire. Seinen Angaben zufolge ist das Angebot vor allem ein Ausgleich für 13 alte MiG-29-Kampfjets, die Bratislava an Kiew liefern will.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Facebook, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Slowakei sei das erste Land gewesen, das »dieses äußerst günstige Angebot erhalten hat«, schrieb Nad weiter. »Wenn wir es nicht annehmen, werden sie sich an ein anderes Land wenden.« Eine Entscheidung über die Annahme des Angebots fiel zunächst noch nicht.

Reaktionen anderer Parlamentsparteien zeigten, dass auch Teile der Opposition die Annahme des Angebots befürworteten. Der sozialdemokratische Ex-Ministerpräsident Peter Pellegrini sagte der Nachrichtenagentur TASR zufolge, das Angebot sei »wirtschaftlich vorteilhaft« und trage dazu bei, die slowakischen Luftstreitkräfte zu modernisieren. Pellegrinis Sozialdemokraten hatten zuvor ebenso wie andere Oppositionsparteien kritisiert, dass die seit einem im Dezember verlorenen Misstrauensvotum nur mehr kommissarisch amtierende Minderheitsregierung die Übergabe der MiG-29 an die Ukraine unter Umgehung des Parlaments beschlossen habe.

Als zweites Nato-Mitglied nach Polen hatte die Slowakei am Freitag angekündigt, Kampfjets vom Typ MiG-29 an die Ukraine liefern zu wollen. Drei der Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart sollen für Ersatzteile genutzt werden. Zudem will Bratislava Kiew das Luftabwehrsystem Kub liefern.

Die Slowakei will die MiG-29-Jets bis spätestens Januar 2024 durch US-Kampfflugzeuge vom Typ F-16 ersetzen. Nad erklärte am Mittwoch, das Angebot sei auch ein Ausgleich für die Verzögerung bei der Lieferung der F-16-Jets.

kfr/AFP/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten