Motorenbrände US-Armee zieht Chinook-Transporthubschrauber vorerst aus dem Verkehr

Transporthubschrauber Chinook H-47
Foto: Simone Marcato / StockTrek Images / IMAGODie US-Streitkräfte verfügen über etwa 400 Transporthubschrauber vom Typ Chinook CH-47. Vorerst muss die US-Armee aber darauf verzichten. Nach mehreren Motorenbränden werden die Hubschrauber vorerst komplett aus dem Verkehr gezogen, wie die Armee mitteilte.
Die US-Armee habe »die zugrundeliegende Ursache für Treibstofflecks identifiziert«, die Motorenbrände bei »vereinzelten« Hubschraubern verursacht hätten, teilte Armeesprecherin Cynthia Smith mit. Man setze »Korrekturmaßnahmen um, um dieses Problem zu beheben«.
Bei den Vorfällen habe es keine Todesopfer oder Verletzten gegeben, die CH-47-Flotte bleibe aber vorsichtshalber vollständig am Boden, bis die Umrüstungen abgeschlossen seien. Der Motorenhersteller Honeywell sprach von »verdächtigen Dichtungsringen«, die in einigen der CH-47-Maschinen verbaut sind. Diese stammten demnach aber nicht aus Honeywell-Produktion.
Die von Boeing hergestellten Hubschrauber sind außer in den USA auch in Großbritannien und knapp 20 weiteren Ländern im Einsatz. Die Bundesregierung hatte dieses Jahr angekündigt, 60 Chinook-Hubschrauber für vier Milliarden Euro zu bestellen. Der Kauf soll die alternde CH-53-Flotte – mit der das deutsche Militär seit den Siebzigerjahren fliegt – des US-Herstellers Lockheed Martin bis 2030 ersetzen.
Militärplaner hatten in der Vergangenheit auf Vorzüge des Chinook-Hubschraubers hingewiesen, der im Verbund mit Airbus betrieben werden soll. So nutzen viele Nato-Partner den Hubschrauber – die Niederlande, Spanien Großbritannien, Italien, Griechenland, die USA, Kanada und die Türkei. Das ermögliche eine breit angelegte Zusammenarbeit.
Die zweimotorigen Maschinen können große Lasten transportieren und sind auch für Gefechtssituationen gut ausgerüstet. Sie wurden bereits im Vietnam-Krieg sowie bei US-Einsätzen im Nahen Osten genutzt.