US-Verfassungsrichterin Ginsburg erneut an Krebs erkrankt - will aber weiter arbeiten

Sie werde bereits seit Mai mit einer Chemotherapie behandelt: Ruth Bader Ginsburg ist an Krebs erkrankt. Ihre Arbeit am Supreme Court kann die 87-Jährige laut Gericht aber fortsetzen.
Ruth Bader Ginsburg, auch als "RBG" bekannt: Vorkämpferin für Frauenrechte

Ruth Bader Ginsburg, auch als "RBG" bekannt: Vorkämpferin für Frauenrechte

Foto: Mario Anzuoni/ REUTERS

Sie ist eine Ikone: Ruth Bader Ginsburg, auch bekannt als "RBG", ist die älteste Richterin am Supreme Court der USA und berühmt für ihre scharfe Argumentationsweise. Nun wurde bekannt, dass sie erneut an Krebs erkrankt ist. Sie habe bereits am 19. Mai eine Chemotherapie begonnen, die positive Ergebnisse zeige, hieß es in einer vom höchsten US-Gericht veröffentlichten Erklärung. Betroffen sei die Leber.

Die Chemotherapie, die sie im zweiwöchentlichen Rhythmus fortsetze, erlaube ihr, an ihrem Arbeitsalltag festzuhalten. "Ich habe oft gesagt, dass ich Mitglied des Gerichts bleiben werde, solange ich die Arbeit mit voller Kraft erledigen kann", sagte Ginsburg. "Dazu bin ich nach wie vor vollständig in der Lage."

Ginsburg ist Vorkämpferin für Frauenrechte

Ginsburg war am Dienstag wegen des Verdachts auf eine Infektion zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus in Baltimore aufgenommen und am Folgetag wieder entlassen worden. Ihre jüngsten Krankenhausaufenthalte stünden nicht im Zusammenhang mit der Krebserkrankung, sagte Ginsburg. Ihr seien Gallensteine entfernt und eine Infektion behandelt worden.

Die 87-Jährige ist die wohl bekannteste Richterin am Obersten Gericht der USA, dem eine politisch wichtige Rolle zukommt. Sie ist als Vorreiterin für Frauenrechte bekannt. Viele Liberale verehren sie.

Ginsburg hatte Anfang des Jahres erklärt, eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse besiegt zu haben. Bereits 2018 war sie an der Lunge operiert worden, nachdem Ärzte zwei bösartige Knoten gefunden hatten. Ihr Gesundheitszustand wird aufmerksam verfolgt: Ihr Rückzug könnte US-Präsident Donald Trump und seinen Republikanern eine weitere Richterstelle im Supreme Court geben.

höh/dpa
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