Nach tagelangem Flug über US-Territorium USA schießen mutmaßlichen Spionageballon ab

Ein US-Kampfflugzeug hat vor der Ostküste den mutmaßlichen Spionageballon aus China abgeschossen. Nun ist eine Militäroperation auf dem Weg, um die Trümmerteile einzusammeln.
Aufnahme vom Abschuss des mutmaßlichen chinesischen Spionageballons

Aufnahme vom Abschuss des mutmaßlichen chinesischen Spionageballons

Foto: RANDALL HILL / REUTERS

Das US-Verteidigungsministerium hat den Abschuss eines mutmaßlichen Spionageballons aus China über dem Atlantik bestätigt. »Heute Nachmittag haben US-Kampfflugzeuge (...) auf Anweisung von Präsident Biden den von der Volksrepublik China gestarteten und ihr gehörenden Überwachungsballon in großer Höhe über den Gewässern vor der Küste von South Carolina im amerikanischen Luftraum erfolgreich zum Absturz gebracht«, teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Samstag mit. Biden habe bereits am Mittwoch die Erlaubnis zum Abschuss erteilt.

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In US-Hoheitsgewässern läuft eine Operation, um die Trümmer des Ballons zu bergen, der in einer Höhe von etwa 18 Kilometern flog und auf etwa die Größe von drei Schulbussen geschätzt wurde.

Vor dem Abschuss hatte US-Präsident Joe Biden am Samstag vor Journalisten gesagt: »Wir werden uns darum kümmern.« Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA und die Küstenwache sorgten dafür, dass der Luftraum und das Wasser darunter frei waren. Fernsehaufnahmen zeigten eine kleine Explosion, gefolgt von dem herabfallenden Ballon in Richtung Wasser.

Zuvor hatte die Flugaufsichtsbehörde FAA mitgeteilt, drei Flughäfen im Südosten der USA seien vorübergehend geschlossen worden. Die FAA ließ ein Gebiet von rund 260 Quadratkilometern über dem Atlantischen Ozean und der Küste des Bundesstaats South Carolina für zivile Flüge sperren. Laut dem US-Verteidigungsministerium wurde der Ballon von einem Kampfflugzeug der Air Force, der US-Luftwaffe, abgeschossen.

Abschuss über Land zu gefährlich

Laut dem Pentagon hat Biden den Abschuss des Ballons bereits am Mittwoch genehmigt, sobald die Operation ohne Risiko für Menschenleben ausgeführt werden konnte. Austin teilte mit, dass es zu riskant gewesen sei, den Ballon über Land abzuschießen.

Das US-Verteidigungsministerium hatte am Donnerstagabend die Sichtung des chinesischen Ballons publik gemacht. Der Ballon wurde über den US-Bundesstaaten Montana und Missouri gesichtet. Am Samstag berichteten Augenzeugen, sie hätten den Ballon im US-Bundesstaat North Carolina im Osten der USA gesichtet.

Die USA warfen China Spionage vor. US-Außenminister Antony Blinken nannte das Eindringen des »Überwachungsballons« in den Luftraum der USA »inakzeptabel« und »unverantwortlich«. China wies die Spionagevorwürfe am Samstag entschieden zurück, sprach von einem Forschungsballon, der durch »höhere Gewalt« vom Kurs abgekommen sei. »Wir akzeptieren keine grundlosen Spekulationen und Stimmungsmache«, zitierte das Pekinger Außenamt am Samstag den obersten Außenpolitiker Wang Yi.

nck/jso/AP/Reuters/dpa
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