Mitch McConnell, Minderheitenführer im US-Senat (Republikaner):
»Afroamerikaner wählen zu einem ebenso hohen Prozentsatz wie Amerikaner«
Dieser Satz bei einer Pressekonferenz beschert dem US-Senator Mitch McConnell gerade mächtig Ärger. Ist es ein unglücklicher Versprecher? Oder sagt da ein Republikaner, was er wirklich denkt? Nämlich, dass Schwarze Amerikaner irgendwie doch etwas anderes seien als »Amerikaner«.
Auf Twitter kocht das Thema schnell hoch. Der Tenor der Posts: Da zeigt jemand sein wahres Gesicht.
Unter dem Hashtag #MitchPlease posten nicht-weiße Amerikaner Selfies. Versehen mit dem Hinweis »Wir sind Amerikaner«.
Der Debatte vorausgegangen war ein Versuch der Demokraten, das Wahlrecht zu reformieren. Das ist bisher weitgehend von den Bundesstaaten geregelt.
Aber den ersten Schritt zur Vereinheitlichung blockierten die Republikaner im Senat. Präsident Joe Biden schrieb, er sei tief enttäuscht, dass der Senat nicht für die Demokratie einstehe. (»I am profoundly disappointed that the Senate has failed to stand up for our democracy.«)
Die Demokraten werfen einigen republikanisch dominierten Bundesstaaten vor, durch ihr Wahlrecht Minderheiten am Wählen zu hindern. So ist es in Georgia seit Kurzem verboten, in den Schlangen vor Wahllokalen Getränke und Snacks zu reichen. Lange Schlangen gab es in der Vergangenheit vor allem in Vierteln, in denen überwiegend Schwarze und Latinos wohnen.
Mitch McConnell versuchte die Vorwürfe zu entkräften – dann entglitt ihm die fragwürdige Formulierung.
Mitch McConnell, Minderheitenführer im US-Senat (Republikaner):
»Die Sorgen sind unbegründet, wenn man in die Statistik schaut. Afroamerikaner wählen zu einem ebenso hohen Prozentsatz wie Amerikaner.«
Überzeugt haben dürfte er seine Gegner mit dieser Bemerkung gerade nicht.