Killersatellit USA und Großbritannien werfen Russland Waffentests im Weltraum vor

Eine Gefahr für die friedliche Nutzung des Alls, eine "inakzeptable" Eskalation des Wettrüstens: London und Washington wollen Beweise haben für den russischen Test eines Killersatelliten.
Chef des US Space Command, Jay Raymond

Chef des US Space Command, Jay Raymond

Foto: Shawn Thew/ AP

London und Washington werfen Russland vor, Waffentests im Weltall vorgenommen zu haben. Demnach soll Russland ein Geschoss von einem Satelliten abgefeuert haben, das die Züge einer Waffe trage, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums.

"Aktionen wie diese bedrohen die friedliche Nutzung des Weltraums und riskieren, Trümmer zu verursachen, die eine Bedrohung für Satelliten und Weltraumsysteme darstellen, auf die die Welt angewiesen ist", sagte der Direktor der Weltraum-Abteilung im britischen Verteidigungsministerium, Harvey Smyth. Moskau solle weitere Tests unterlassen.

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Auch das US Space Command, die Weltraum-Abteilung der US-Streitkräfte, teilte mit, Beweise für einen russischen Waffentest im Weltraum zu haben. Es habe sich um eine Anti-Satelliten-Waffe gehandelt, so die Mitteilung. Der Chef des US Space Command, Jay Raymond, erklärte, der russische Waffentest sei ein "weiterer Beweis dafür, dass Russland fortwährend daran arbeitet, weltraumbasierte Systeme zu entwickeln und zu testen".

Russische Waffentests sollen bei Abrüstungsverhandlungen in Wien besprochen werden

Der US-Chefunterhändler für Abrüstungsfragen, Marshall Billingslea, bezeichnete den Waffentest als "inakzeptabel". Es handele sich um eine "schwerwiegende Angelegenheit", die bei den Abrüstungsverhandlungen mit Moskau in Wien kommende Woche angesprochen werden müsse, schrieb er auf Twitter.

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US-Präsident Donald Trump und sein russischer Kollege Wladimir Putin hatten am Donnerstag in einem Telefonat über die Abrüstungsverhandlungen in Wien in der kommenden Woche gesprochen. Dabei geht es um ein mögliches Nachfolgeabkommen zu dem Abrüstungsvertrag "New Start". Trump habe Putin gesagt, dass Washington ein "teures" Wettrüsten mit China und Russland vermeiden wolle, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. Demnach waren sich Putin und Trump über die "Dringlichkeit" bilateraler Gespräche über "strategische Stabilität und Rüstungskontrolle" einig.

Das New-Start-Abkommen ist das letzte verbliebene große atomare Abrüstungsabkommen zwischen Washington und Moskau. In dem Abkommen hatten sich beide Staaten verpflichtet, die Zahl ihrer Atomsprengknöpfe auf maximal 1550 zu reduzieren. Der Vertrag aus dem Jahr 2010 läuft im Februar kommenden Jahres aus.

höh/dpa/AFP
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