Konfrontation mit China und Russland Oberster US-General sieht Lebensweise der Amerikaner in Gefahr

Generalstabschef Mark Milley hat vor dem US-Repräsentantenhaus über die militärischen Herausforderungen der kommenden Jahre gesprochen. Einen Krieg mit China und Russland hält er für vermeidbar – unter einer Bedingung.
US-Generalstabschef Mark Milley

US-Generalstabschef Mark Milley

Foto: ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP

Der höchste Offizier der amerikanischen Streitkräfte, US-Generalstabschef Mark Milley, hat eine militärische Konfrontation mit Russland und China als nicht unvermeidbar bezeichnet. Seit 80 Jahren habe es keinen Krieg zwischen den Großmächten gegeben, sagte Milley bei einer Anhörung vor einem Unterausschuss des US-Repräsentantenhauses zum Wehretat für das Fiskaljahr 2024. Um einen solchen Konflikt auch künftig zu verhindern, müsse das US-Militär das stärkste der Welt bleiben, so Milley.

China bleibe langfristig die größte Herausforderung für die USA. Das asiatische Land strebe innerhalb der nächsten zehn Jahre die Vorherrschaft im Westpazifik und Asien an. Bis 2049 wolle China bezüglich seiner militärischen Fähigkeiten die USA überflügeln, behauptete Milley weiter. 2049 ist für die Kommunistische Partei Chinas ein symbolträchtiges Jahr, weil sich dann die Gründung der Volksrepublik China zum 100. Mal jährt. Mit seinen Handlungen bewege sich China in Richtung Konfrontation und einen möglichen Konflikt mit seinen Nachbarn und möglicherweise den USA, warnte Milley die Abgeordneten.

Milley sieht die Lebensweise der Amerikaner bedroht

Auch Russland sei eine »akute Bedrohung« und bleibe »sehr gefährlich«, sagte der US-Generalstabschef. Sowohl China als auch Russland hätten die Mittel, die Interessen der USA und die Lebensweise der Amerikaner zu bedrohen.

Die US-Regierung erhofft sich vom Kongress Zustimmung für ein Verteidigungsbudget in Höhe von 842 Milliarden US-Dollar (knapp 780 Milliarden Euro). Das seien 26 Milliarden US-Dollar mehr als in diesem Jahr und 100 Milliarden Dollar mehr als 2022, hieß es in einer Pressemitteilung des Pentagon. Die Höhe des Wehretats sei vor allem durch die »ernste strategische Konkurrenz mit der Volksrepublik China« getrieben, sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin bei der Anhörung im Repräsentantenhaus.

czl/dpa
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