Neues konservatives Gesetz in Utah »Schafft diesen Porno aus unseren Schulen« – Eltern stellen Antrag auf Bibelverbot

Für Kinder geeignet? Religiöse Literatur in den USA
Foto: Dania Maxwell / Los Angeles Times / Getty ImagesIn konservativen US-Bundesstaaten wie Florida herrscht ein Kampf um die Erziehung von Kindern. Auch in Utah wurde 2022 ein Gesetz erlassen, es verbietet Darstellungen mit »pornografischem oder anstößigem« Inhalt. Abgesehen hatten es die konservativen Gesetzgeber in dem republikanisch dominierten Bundesstaat unter anderem auf Bücher, die sich mit sexueller Identität befassen.
Ein Elternpaar war laut »Salt Lake Tribune« nun so frustriert davon, dass Werke aus den Schulbüchereien verschwanden, dass sie selbst ein ziemlich bekanntes Buch ins Visier genommen haben: die Bibel.
»Inzest, Onanie, Bestialität, Prostitution, Genitalverstümmelung, Fellatio, Dildos, Vergewaltigung und sogar Kindermord«, schreiben sie laut der Zeitung in einem Prüfantrag an den Schuldbezirk Davis County. »Sie werden zweifellos feststellen, dass die Bibel nach § 76-10-1227 ›keinen ernsthaften Wert für Minderjährige‹ hat, weil sie nach neuer Definition pornografisch ist.«
In Utah gilt seit 2022 etwas als »anstößig«, wenn es ausdrückliche sexuelle Erregung, Stimulation, Masturbation, Geschlechtsverkehr, Sodomie oder auch nur Fummeln beinhaltet. »Eine Darstellung von unerlaubtem Geschlechtsverkehr oder sexueller Unmoral (...) hat keinen ernsthaften Wert für Minderjährige.«
»Schafft diesen Porno aus unseren Schulen«, heißt es laut »Salt Lake Tribune« in dem Elternantrag. »Wenn die Bücher, die bisher wegen weitaus geringerer Vergehen verboten wurden, ein Indikator dafür sind, dann sollte dies ein Selbstläufer sein.«
Es trifft viele Bücher mit LGBTQ-Inhalten
Laut dem Autorenverband Pen America umfasst die Liste der bisher in Utahs größtem Schulbezirk verbotenen Bücher viele Titel, die LGBTQ-Inhalte aufwiesen und sich etwa mit sexueller und geschlechtlicher Identität beschäftigen. Laut »Salt Lake Tribune« geht vor allem eine rechte Gruppierung namens Utah Parents United – laut »New York Times« im Jahr 2020 gegründet, um Coronamaßnahmen zu bekämpfen – gegen diese Bücher vor.
Öffentlich äußerte sich der Schulbezirk bisher nicht, der Zeitung erklärte ein Sprecher lediglich, warum ein eiliges Prüfverfahren abgelehnt worden sei. »Wir unterscheiden nicht zwischen verschiedenen Anträgen.« Der Antrag zur Bibel sei an ein Komitee weitergereicht worden. Der republikanische Abgeordnete Ken Ivory sprach von »Possen, die Schulressourcen erschöpfen«.