Nach Abbruch vor drei Jahren Venezuela und Kolumbien nehmen diplomatische Beziehungen wieder auf

Neuer Botschafter Kolumbiens in Venezuela: Armando Benedetti
Foto:Mario Caicedo / EPA
Nach einer dreijährigen Eiszeit haben Venezuela und Kolumbien offiziell wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. In der venezolanischen Hauptstadt Caracas traf am Sonntag der kolumbianische Botschafter Armando Benedetti ein, den Kolumbiens neuer linksgerichteter Präsident Gustavo Petro ernannt hat. Benedetti wurde vom venezolanischen Vizeaußenminister Rander Peña Ramírez willkommen geheißen. Der Botschafterposten war seit 2019 nicht mehr besetzt gewesen, weil Kolumbien die Wiederwahl des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro nicht anerkannt hatte.
»Die Beziehungen mit Venezuela hätten niemals zerbrechen dürfen, wir sind Brüder und eine imaginäre Linie kann uns nicht trennen«, erklärte Benedetti im Onlinedienst Twitter. Eine Politik, wie sie Petros rechtsgerichteter Amtsvorgänger Iván Duque gemacht habe, dürfe Kolumbien und Venezuela nicht spalten.
Nos dirigimos a esta hora a Venezuela con la misión de trabajar por reconstruir los lazos con nuestro vecino y reparar los daños generados en los corazones de nuestros pueblos a raíz de una ruptura de relaciones de que jamás debió ocurrir. pic.twitter.com/iXQmIFp20F
— Armando Benedetti (@AABenedetti) August 28, 2022
Venezuelas Vizeaußenminister Peña twitterte, die beiderseitigen »historischen Verbindungen rufen uns dazu auf, für das Glück unserer Völker zusammenzuarbeiten«. Sein Land entsendet Ex-Außenminister Félix Plasencia als neuen Botschafter nach Bogotá. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehung mit der Entsendung von Botschaftern hatten die beiden Länder am 11. August verkündet.
Kolumbien erkannte Maduros Wiederwahl nicht an
In Venezuela regiert mit Präsident Nicolás Maduro ein Sozialist. 2019 erkannte Kolumbien wie viele westliche Staaten dessen Wiederwahl nicht an, sondern unterstützte die Ausrufung von Venezuelas Oppositionschef Juan Guaidó zum neuen Präsidenten. Im Zuge des erbitterten Machtkampfs zwischen Maduro und Guaidó und wegen Venezuelas tiefer Wirtschaftskrise flüchteten in den vergangenen Jahren etwa zwei Millionen Venezolaner nach Kolumbien.
Der neue Botschafter Benedetti hob hervor, dass mehr als acht Millionen Kolumbianer vom Handel mit Venezuela lebten. Ein Ziel sei es daher, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern wiederzubeleben. Eine weitere Herausforderung für die beiden Nachbarn ist die Bekämpfung bewaffneter Gruppen, die an ihrer mehr als 2000 Kilometer langen gemeinsamen Grenze aktiv sind.