Gerichtsurteil in Virginia Statue von Südstaaten-Feldherr Lee darf entfernt werden

Kranarbeiten an der umstrittenen Statue des Südstaatengenerals Robert E. Lee
Foto: EVELYN HOCKSTEIN / REUTERSDer Abtransport erfolgte bereits im Juli vor laufender Kamera, jetzt ist er für rechtens erklärt worden: Der Supreme Court des US-Bundesstaats Virginia hat entschieden, dass die riesige Statue des umstrittenen Südstaatengenerals Robert E. Lee abgerissen werden durfte. Sie gilt vielen als Symbol für rassistische Ungerechtigkeit.
Damit scheiterten vor dem Obersten Gerichtshof von Virginia zwei Anwohner, die mit Klagen den dauerhaften Abbau der Skulptur durch den Staat verhindern wollten. Ihre Anwälte haben sich noch nicht dazu geäußert, ob sie Berufung gegen das Urteil einlegen wollen.
Die Pläne zur Entfernung der Lee-Statue in Charlottesville im Bundesstaat Virginia waren im August 2017 auch Anlass für Proteste von Neonazis und anderen Rechtsextremisten in der Stadt gewesen. Bei rassistischen Ausschreitungen wurde damals eine Gegendemonstrantin von einem Auto erfasst und getötet. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte anschließend mit der Äußerung für Empörung gesorgt, es habe auf beiden Seiten »sehr gute Menschen« gegeben.
Robert E. Lee führte die Konföderierten im Bürgerkrieg der Südstaaten gegen die Nordstaaten. Die damals weitgehend landwirtschaftlich geprägten Südstaaten wehrten sich unter Lees Führung vehement gegen die Abschaffung der Sklaverei. Lee wird von der rechten Szene in den USA als Held verklärt.
Der Stadtrat von Charlottesville hatte bereits im Februar 2016 die Entfernung der Lee-Statue beschlossen. Es folgte ein jahrelanges juristisches Tauziehen. Den ehemaligen Lee-Park, in dem die Statue stand, benannte die Stadt in Market Street Park um.