Weißes Haus über Ukraine-Unsinn des Ex-Präsidenten »So was macht nur ein einziger Amerikaner: Donald Trump«

Seit Langem fabuliert Donald Trump über angebliche Geldflüsse aus der Ukraine an Hunter Biden. Zuletzt wiederholte er die Behauptungen – mitten im Krieg. Das Weiße Haus antwortete nun deutlich.
Donald Trump (am 29. Januar im US-Bundesstaat Texas)

Donald Trump (am 29. Januar im US-Bundesstaat Texas)

Foto: GO NAKAMURA / REUTERS

Das Weiße Haus hat in ungewöhnlich scharfen Worten auf die jüngsten Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump reagiert. Dieser hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, angebliche belastende Informationen über den Sohn seines Nachfolgers Joe Biden preiszugeben.

In einem Interviewauszug, der am Dienstag von der konservativen US-Plattform Real America’s Voice ausgestrahlt wurde, behauptete Trump, dass die Frau des ehemaligen Bürgermeisters von Moskau Hunter Biden 3,5 Millionen Dollar gegeben habe. Trump sagte: »Ich denke, Putin wird die Antwort kennen. Ich denke, er sollte sie herausgeben.«

Nun kam die Reaktion aus dem Lager des amtierenden US-Präsidenten. Kate Bedingfield, eine Sprecherin des Weißen Hauses, sagte am Donnerstag (Ortszeit): »Was für ein Amerikaner, ganz zu schweigen von ehemaligen Präsidenten, denkt, dass das die richtige Zeit ist, um mit Wladimir Putin zu schachern? Und mit Verbindungen zu Putin zu prahlen? So was macht nur ein einziger Amerikaner: Donald Trump.«

Trump behauptet seit Langem ohne Beweise, dass Hunter Biden Geld von Elena Baturina, der Frau des verstorbenen Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow, erhalten habe. Biden bestreitet dies.

Der republikanische Ex-Präsident forderte zudem Informationen über Hunter Bidens Verbindungen zum ukrainischen Oligarchen Nikolai Slotschewskij, dem Eigentümer des ukrainischen Gaskonzerns Burisma, in dessen Aufsichtsrat Hunter Biden zeitweise saß, als sein Vater US-Vizepräsident war.

Aussage kommt zu einem brisanten Zeitpunkt

Das Repräsentantenhaus hatte 2019 sogar ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump eingeleitet, weil er versucht hatte, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Preisgabe angeblich kompromittierender Informationen über Hunter Biden zu bewegen. Trump hatte behauptet, dass Joe Biden die Entlassung eines ukrainischen Staatsanwalts erwirkt habe, um Burisma vor Korruptionsklagen zu schützen. Das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump scheiterte schließlich im Senat.

Trumps Äußerungen kommen zu einem brisanten Zeitpunkt, da Biden den russischen Präsidenten wegen Moskaus Attacke gegen die Ukraine als »Kriegsverbrecher« bezeichnet hatte. Eine weitere Aussage Bidens, wonach Putin »nicht an der Macht bleiben könne«, sorgte auf russischer Seite für weitere Verstimmungen. Biden hatte die Aussagen jüngst verteidigt. »Ich entschuldige mich nicht für meine persönlichen Gefühle«, sagte der US-Präsident.

jok/Reuters
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