Terror in Wien Bilder des Entsetzens

Ausnahmezustand in Wien: Am Tag nach dem islamistischen Terroranschlag mit mehreren Toten und Verletzten herrschen Verunsicherung und Bestürzen. Auf der Straße patrouillieren schwer bewaffnete Polizisten.

Vier Tote, 17 Verletzte: Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz sprach von einem "widerwärtigen Terroranschlag". Am Tag nach der Tat legte Kurz an einem der Tatorte einen Kranz nieder.

Unter den vier zivilen Opfern sind zwei Männer und zwei Frauen. Verletzt wurde unter anderem ein Polizist, der inzwischen außer Lebensgefahr sein soll.

Noch immer sichert die Polizei die Wiener Innenstadt, hier einen Tatort an der Seitenstettengasse.

Österreichs Innenminister Karl Nehammer sagte bei einer Pressekonferenz, der Attentäter sei ein Sympathisant der Terrormiliz "Islamischer Staat" gewesen. Er wurde von der Polizei nach dem Angriff erschossen. Inzwischen wurden 14 Verdächtige aus dem Umfeld des Täters festgenommen. Nach weiteren Mittätern wird gefahndet.

An einem Tatort an der Judengasse sind am Tag nach dem Angriff noch Markierungen der Spurensicherung zu erkennen.

Der Anschlag ereignete sich in der Wiener Innenstadt. Die Attacke hatte gegen 20 Uhr im Ausgehviertel Bermuda-Dreieck begonnen, wo kurz vor Beginn neuer Corona-Ausgangssperren und bei mildem Wetter viele Menschen unterwegs waren.

Der getötete Angreifer war mit einem Sturmgewehr bewaffnet und trug außerdem einen Sprengstoffgürtel als Attrappe. Er habe offenbar Panik verbreiten wollen, sagte Nehammer.

Nach Angaben der Polizei fanden die Angriffe an sechs verschiedenen Tatorten statt. Laut Wiens Bürgermeister Michael Ludwig schoss der Täter "wahllos" auf Gäste in Lokalen. In Panik suchten zahllose Passanten Schutz in anliegenden Gebäuden.

Rabbi Schlomo Hofmeister war vor Ort, als sich der Anschlag ereignete. Die Wiener Synagoge befindet sich in unmittelbarer Nähe der Tatorte.

Unterstützung aus dem Ausland: Kanzlerin Angela Merkel äußerte ihre Anteilnahme. "Der islamistische Terror ist unser gemeinsamer Feind", teilte sie mit. Vor der österreichischen Botschaft in Berlin wehten die Flaggen auf Halbmast.

Auch der französische Präsident Emmanuel Macron äußerte sein Mitgefühl und schrieb in ein Kondolenzbuch für die Opfer des Terroranschlags.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz sagte im Sender ORF, der oder die Täter seien mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstet gewesen. Der Anschlag sei sehr professionell vorbereitet worden.

"Wir werden uns durch Terrorismus niemals einschüchtern lassen und diese Angriffe mit allen Mitteln entschieden bekämpfen", sagte Kanzler Kurz.