Überwachung des WikiLeaks-Gründers Spielte der Assange-Beschützer ein doppeltes Spiel?

Häftling Assange in London im Mai 2019: Als Staatsfeind verdammt
Foto: DANIEL LEAL-OLIVAS / AFPDavid Morales ist ein Mann für heikle Fälle. Der ehemalige Elitesoldat aus dem südspanischen Andalusien verteidigt mit seiner Firma Undercover Global Frachtschiffe gegen Piraten, räumt Minen in Krisengebieten oder schützt Prominente.
Seinen bislang schillerndsten Auftrag übernahm er 2015. Der ecuadorianische Geheimdienst beauftragte UC Global damit, Julian Assange zu bewachen, den Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, der 2012 in der Londoner Botschaft Zuflucht gesucht hatte.
Ecuadors damaliger linker Präsident Rafael Correa schmückte sich gern mit dem berühmten Gast. Sein Geheimdienst soll Morales jeden Monat 84.100 Dollar gezahlt haben, damit er für Assanges Sicherheit sorgt.
Was die Ecuadorianer nicht ahnten: Morales soll auch bei den Amerikanern angeheuert haben. Das legen E-Mails und eidesstattliche Versicherungen mehrerer ehemaliger UC-Global-Mitarbeiter nahe. Auf ihnen basiert die Strafanzeige, die Assanges Anwälte in Spanien gestellt haben und die dem SPIEGEL vorliegt.
Nach der Einigung mit den Ecuadorianern schloss Morales demnach in Las Vegas einen Deal mit der Firma Las Vegas Sands, deren Direktorium der Milliardär Sheldon Adelson vorsteht.
Adelson ist unter anderem durch Immobilienspekulation und Spielkasinos laut "Forbes" zu einem der 20 reichsten Menschen der Erde aufgestiegen. Er ist zugleich einer der wichtigsten Unterstützer von US-Präsident Donald Trump. 2018 spendete er umgerechnet 110 Millionen Euro an Trumps Republikaner und ihnen nahestehende Organisationen.
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