Schüsse auf Migranten an der US-Grenze zu Mexiko: Videoaufnahmen zeigen, wie Sicherheitskräfte mit Pfefferkugelgeschossen auf Menschen feuern, die versuchen, den Grenzfluss Rio Grande illegal zu überqueren.
Hunderte Geflüchtete aus Venezuela und Zentralamerika hatten zuvor auf der mexikanischen Seite der Grenze in Ciudad Juarez für ihre Einreise in die USA demonstriert.
Später hätten Einzelne mit Steinen auf die Grenzpolizei geworfen, ein Beamter sei von einer Fahnenstange verletzt worden.
Elias Puente Segura hatte versucht, den Rio Grande zu überqueren, als er im Nacken und Rücken von den Projektilen getroffen wurde.
Elias Puente Segura, Migrant aus Venezuela:
»Als ich im Fluss war, haben sie einmal auf mich geschossen – und dann wieder und wieder. Die Feiglinge misshandeln uns, weil wir unbewaffnete, arme und arbeitende Menschen sind. Wie jeder andere auch, haben wir Rechte. Und sie empfangen uns auf diese Art.«
Bei ihrer Demonstration hielten die Menschen eine riesige USA-Flagge über ihre Köpfe. Aufschrift: »Wir Migranten haben Amerika aufgebaut«. Ein klarer Protest gegen die im Oktober eingeführte Einwanderungspolitik der Vereinigten Staaten. Danach wird bis zu 24.000 Menschen aus Venezuela die Einreise in die USA gewährt. Gleichzeitig dürfen die Vereinigten Staaten aber auch alle Geflüchteten aus Venezuela nach Mexiko zurückschicken, die versuchen, die Grenze illegal zu überqueren.
In der Hoffnung, trotzdem irgendwie nach Nordamerika gelangen zu können, sammeln sich derzeit hunderte Venezolaner in einem provisorischen Camp, direkt am Rio Grande.
Yaneiri Hernandez, Migrantin aus Venezuela
»So sollte es nicht sein. Wir sind keine Tiere, wir sind Menschen. Wir wollen in die USA gehen, um zu arbeiten, und nicht um böse Dinge zu tun. Wir haben hier mehrere Tage verbracht und wie die Tiere geschlafen. Die Mexikaner sind diejenigen, die uns mit Essen, Kleidung, Schuhen und Decken versorgt haben.«
In den vergangenen Jahren haben nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als sieben Millionen Menschen Venezuela verlassen, um dem wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch der einst wohlhabenden Ölnation zu entkommen.
In den USA nutzen die Republikaner derweil die Situation im Wahlkampf für die Midterms: Joe Biden sei schuld an der zunehmenden Immigration heißt es. Und die Lage an der Grenze zu Mexiko sei völlig außer Kontrolle.