31 statt 49 Euro Deutschlandticket für Geringverdiener

Günstig durch Deutschland: Für viele Geringverdiener sind aber auch 49 Euro zu viel
Foto: Sina Schuldt / dpaGeringverdiener in Hessen sollen ab Anfang August ein günstigeres Deutschlandticket kaufen können. Es werde 31 Euro pro Monat kosten, teilte das Verkehrsministerium in Wiesbaden mit. Der Normalpreis des Tickets beträgt 49 Euro, es ermöglicht ab Mai bundesweite Fahrten im Nahverkehr und geht ab Anfang April in den Verkauf.
Die günstigere Version sei für Menschen, die Bürgergeld, Sozialgeld oder Wohngeld erhielten. Hessens Verkehrsminister Al-Wazir (Grüne) erklärte, zum allgemeinen Verkaufsstart rechne er mit großem Andrang in den Verkaufsstellen der hessischen Verkehrsverbünde, obwohl es das Ticket auch digital gebe. Daher könne die günstigere Version nicht gleichzeitig eingeführt werden.

Mit Regionalzügen durch ganz Deutschland: Ab Mai für 49 Euro
Foto: Jens Büttner / dpaFür die Linke im hessischen Landtag kommen Menschen mit geringem Einkommen weiterhin zu kurz: 31 Euro sei »noch deutlich zu hoch, um allen Menschen Teilhabe an Mobilität zu gewähren«, sagte Jan Schalauske, der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Hessischen Landtag, am Samstag. Die Schufa-Überprüfung sei diskriminierend, Asylsuchende dürften nicht ausgeschlossen werden. Die Linke fordert »eine diskriminierungsfreie Regelung« für alle Menschen. »Unser Ziel bleibt der Nulltarif.«
Offen Fragen zum Verkaufsstart
Die Verkehrsministerkonferenz (VMK) bestätigte vergangene Woche die Einführung des 49-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr zum 1. Mai. Das Deutschlandticket soll Nachfolger des 9-Euro-Tickets aus dem Sommer werden, das mehr als 50 Millionen mal verkauft wurde. Es galt in den Monaten Juni bis August, und man konnte mit Bus und Bahn für monatlich neun Euro im Nahverkehr bundesweit unterwegs sein. Dieses Prinzip soll auch für das neue Deutschlandticket für jetzt 49 Euro gelten.
Bisher sind außer in Hessen keine Vergünstigungen für Geringverdiener geplant. Zudem gibt es auch noch weitere offene Fragen. Unklar ist etwa, wie die Fahrradmitnahme mit dem Ticket geregelt wird oder ob es abseits des 49-Euro-Tickets weiterhin Semestertickets für Studierende geben wird.
Zum Teil gibt es bereits Übergangslösungen: So hat sich die Verkehrsministerkonferenz darauf verständigt, dass alle Studierenden mit Semesterticket kurzfristig ein »Upgrade« kaufen können, bei dem ihnen der monatliche Beitrag zum Semesterticket auf den Preis eines Deutschlandtickets angerechnet wird.