Neuer deutschlandweiter Tarif App zum 49-Euro-Ticket soll auch Leihräder und Roller anbieten

Gut einen Monat vor Verkaufsstart stellt ein Anbieter eine App zum Deutschlandticket vor. Verkehrsbetriebe nehmen bereits Vorbestellungen auf oder werben mit Spots für das neue ÖPNV-Angebot.
Das Deutschlandticket soll hauptsächlich digital erhältlich sein (Symbolbild)

Das Deutschlandticket soll hauptsächlich digital erhältlich sein (Symbolbild)

Foto: Piero Nigro / aal.photo / IMAGO

Noch gut zwei Monate, bis das Deutschlandticket, besser bekannt als 49-Euro-Ticket, kommen soll. Inzwischen läuft das Marketing für das deutschlandweite ÖPNV-Ticket an: Nun stellte der Entwickler Mobility Inside eine entsprechende App vor, die unter dem Namen »Dein Deutschlandticket« erhältlich sein soll.

Bereits jetzt lässt sich die App »Deutschlandticket App « des Anbieters HanseCom herunterladen, in der man das Ticket schon vorbestellen kann. Die neue App von Mobility Inside soll darüber hinaus etwa mit E-Scooter- und Bikesharing-Angeboten verknüpft sein, Leihräder und Tretroller sollen dann direkt in der App mietbar sein. Fahrgäste könnten in der App außerdem eine Fahrplanauskunft für ganz Deutschland mit Echtzeitdaten einsehen, kündigte der Entwickler an.

Bald sollen auch weitere Fahrkarten etwa zur Fahrradmitnahme, für lokale Ticketangebote  oder für den DB-Fernverkehr direkt in der App verfügbar sein. Zunächst beschränkt sich dieses Angebot auf Fahrplan- und Preisauskünfte. Für den Kauf etwa eines ICE-Tickets leitet die App zur Deutschen Bahn weiter.

Digitale Lösungen für das Deutschlandticket stehen deshalb im Fokus, weil das Ticket hauptsächlich digital erhältlich sein soll. Neben den genannten Apps lässt es sich etwa in der App »DB Navigator« der Deutschen Bahn kaufen. Über diesen Kanal wurden im vergangenen Sommer die meisten 9-Euro-Tickets verkauft. Viele Verkehrsbetriebe fürchten, Kundschaft zu verlieren. Die Einnahmeausfälle werden zwar von Bund und Ländern für zwei Jahre gedeckt. Doch die Bahn und große Verkehrsverbünde könnten zusätzlich verdienen, lokale Verkehrsverbünde ohne etabliertes digitales Angebot hätten das Nachsehen. Diesem Mangel will Mobility Inside als Branchenlösung abhelfen.

Vorverkauf startet im April

Die App von Mobility Inside soll in den nächsten Tagen verfügbar sein – am 3. April startet dann der deutschlandweite Vorverkauf des Tickets, bevor es ab 1. Mai gültig sein soll. Hinter Mobility Inside stehen 15 Gesellschafter von Aktiv Bus Flensburg bis zu den Stadtwerken München, darunter auch die Deutsche Bahn. Gestartet wurde die Initiative für bundesweit einfacheres Reisen vom Branchenverband VDV, aber nicht flächendeckend übernommen.

Verkehrsunternehmen im ganzen Land rühren bereits die Werbetrommel. Auf ihren Webseiten informieren sie bisherige Abokunden wie Arbeitnehmende oder Studierende, was sich in ihrem ÖPNV-Abo ändert, so etwa die Kölner Verkehrs-Betriebe  (KVB). Bei vielen Verkehrsunternehmen können Interessierte das Ticket vorbestellen oder sich vorregistrieren.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben gar einen eigenen Spot  gedreht und werben dafür, mit dem Ticket das Land zu erkunden – frei nach Udo Jürgens: »Du warst noch nie am Tegernsee.«

Anmerkung: In einer früheren Version des Textes wurde die App des Anbieters HanseCom falsch benannt. Wir haben die Stelle korrigiert.

lki/ahh/dpa/AFP
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