60 Jahre Porsche Schneller, leichter, breiter

356er, Spyder, Carrera - seit sechzig Jahren hält ein kleiner Autobauer aus Zuffenhausen die PS-Welt in Atem. Am 8.Juni 1948 erhielt der erste Porsche seine Betriebsgenehmigung, zum sechzigjährigen Jubiläum hat SPIEGEL ONLINE die größten Klassiker zusammengestellt.

Es war ein Dienstag, an dem die Landesbaudirektion Kärnten dem von Ferry Porsche konstruierten Gmünd-Roadster die Zulassung erteilte. Nur ein einziges Exemplar des Debüt-Porsche wurde in einer Sägemühle im österreichischen Gmünd gebaut. Es war ein Prototyp, konstruiert von Ferdinand Porsches Sohn Ferry: Ein offener Zweisitzer mit einem auf 35 PS getunten Volkswagen-Motor.

Der vor der Hinterachse platzierte, luftgekühlte Vierzylinder-Boxermotor beschleunigte das Auto auf maximal 135 km/h, und wenn der Fahrer so richtig rasant losfuhr, hatte der Wagen nach 23 Sekunden Tempo 100 erreicht. So putzig das heute klingt – dieses Auto war der Anfang des Sportwagenherstellers Porsche, der sich inzwischen anschickt, die Herrschaft in Europas größtem Autokonzern Volkswagen zu übernehmen.

Dass der Gmünd-Porsche ein Einzelstück blieb, hat auch mit der Rückkehr Ferdinand Porsches aus französischer Kriegsgefangenschaft im gleichen Jahr zu tun. Unter seiner Regie wurde nämlich ein zweiter Prototyp auf die Räder gestellt, der später als Gmünd-Coupé bekannt wurde. Das Auto verfügte über vier Sitze, die noch heute atemberaubend elegante und geschmeidige Form stammte von Erwin Komenda, der bereits die Karosserie des VW Käfer entworfen hatte. Porsche senior verpflanzte den Boxermotor ins Heck, verkürzte den Radstand noch etwas und kitzelte die Leistung auf 40 PS. Der Porsche 356 war geboren.

Projekt Nummer 356 war erfolgreich

Wer übrigens den tieferen Sinn hinter der Ziffer sucht: es gibt ihn nicht. Der Hintergrund ist einfach, dass die Ingenieursfirma von Ferdinand Porsche – die während des Krieges aus Sicherheitsgründen von Stuttgart nach Gmünd verlegt worden war – bis zu diesem Tag 355 Projekte abgewickelt hatte. Das erste eigene Auto unter dem Namen Porsche war also Projekt Nummero 356.

Es folgten bis heute eine kaum noch zu überblickende Menge von Sportwagen, Prototypen und Rennautos, deren Namen meist ebenfalls aus nüchternen Ziffern bestanden. Viele von ihnen sind für Autofans längst zu Chiffren von Triumphen, Tragödien und Träumen geworden sind. SPIEGEL ONLINE hat die zehn wichtigsten Porsche-Modelle der vergangenen 60 Jahre zusammengestellt. Welcher Porsche ist Ihr Allzeit-Favorit?

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