Dieselskandal Scheuer fordert Zeitplan für Softwareupdates

Ein Softwareupdate bei einem VW Golf.
Foto: Julian Stratenschulte/ picture alliance / dpaIm Dieselskandal pocht Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf die freiwilligen Software-Updates für Millionen Autos. "Ich mache gerade Druck, dass bis Ende 2018 auch wirklich alle versprochenen 5,3 Millionen Autos nachgebessert werden", sagte der CSU-Politiker der "Süddeutschen Zeitung" .
"Bei den rund 2,5 Millionen VW-Autos, für die eine Pflicht galt, sind wir fast durch", so Scheuer. Für die anderen freiwillig geplanten Updates habe er die Hersteller darüber informiert, dass sie dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) einen Zeitplan dafür vorlegen müssen.
KBA wollte freiwillige Updates statt Rückrufe
Die Verzögerungen hat die dem Bundesverkehrsministerium unterstellte Behörde jedoch selbst verursacht, denn sie verzichtete bei mehreren Modellen auf einen möglichen Rückruf und forderte von den Herstellern lediglich freiwillige Updates. Außerdem lagen dem KBA bereits vor dem Dieselskandal Informationen über mögliche Manipulationen vor, in einem Untersuchungsausschuss erklärten KBA-Mitarbeiter jedoch, es sei nicht ihre Aufgabe, nach Abschaltsystemen zu suchen - auch nicht, wenn die Abgaswerte auffällig hoch seien.
Aus Sicht von Umweltverbänden reicht das Aufspielen neuer Programme jedoch nicht aus, um die Emission gesundheitsschädlicher Stickoxide genug zu senken. Sie fordern deshalb Hardwarenachrüstungen.
SPD dringt auf Hardwarenachrüstungen
In der Koalition sind solche Nachrüstungen, also Umbauten an Motor oder Abgasanlage von Autos mit hohem Schadstoffausstoß, umstritten. Die SPD dringt darauf und auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) forderte technische Nachrüstungen an betroffenen Pkw - auf Kosten der Hersteller. Scheuer ist dagegen, auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich skeptisch gezeigt.
Scheuer forderte von der Branche ein Umdenken. "Ich vertraue darauf, dass die Hersteller ihren Job machen und ihre Fehler ausmerzen", erklärte er gegenüber der "Süddeutschen". An einem besseren Image müssten die Unternehmen schon selbst glaubwürdig arbeiten. "Die Zeit des hohen Rosses ist jedenfalls vorbei."