Messungen von "Monitor" Opel Zafira stößt zu viel Kohlendioxid aus

Opel Zafira auf dem Prüfstand
Foto: Steffen Holzmann / DUHDer Autohersteller Opel gerät bei der Angabe von Abgaswerten zunehmend unter Druck. Die deutsche Tochter des US-Herstellers General Motors hat einen Bericht des ARD-Fernsehmagazins "Monitor" zurückgewiesen, wonach der Autohersteller in einer eigenen Prüfung deutlich überhöhte CO2-Werte bei einem Fahrzeug festgestellt habe.
Wie der WDR am Donnerstag in Köln mitteilte, liegt der Redaktion ein Protokoll von insgesamt drei Messungen von Opel selbst vor, wonach Verbrauch und CO2-Emissionen bei einem Opel Zafira Diesel im Durchschnitt um 15 Prozent über den offiziellen Angaben des Herstellers liegen. Diese Behauptung sei falsch, erklärte der Hersteller: "Die CO2-Angaben von Opel sind korrekt." Opel erfülle die gesetzlichen Vorschriften.
Bei eigenen Messungen von "Monitor" in einer Abgasuntersuchungsstelle in der Schweiz sei es sogar zu noch höheren Abweichungen von den angegeben CO2-Werten gekommen. Diese hätten beim gleichen Fahrzeugtyp mit einem 1,6-Liter-Dieselmotor sogar rund 20 Prozent betragen, berichtet das Magazin vorab aus seiner für den Donnerstagabend geplanten Sendung.
Für Opel könnten diese Messungen schwere Konsequenzen haben. Nach Angaben des Verbraucherportals finanztip.de können Autobesitzer ihren Wagen zurückgeben oder eine Minderung des Kaufpreises verlangen, wenn der Pkw nachweislich mehr als zehn Prozent Sprit verbraucht als vom Hersteller angegeben. Der Spritverbrauch ist unmittelbar an den CO2-Wert gekoppelt.
Opel soll auch bei den Stickoxiden getrickst haben
Opel wird nicht das erste Mal vorgeworfen, bei den Abgaswerten getrickst zu haben. Erst vor wenigen Wochen hatte die Deutsche Umwelthilfe bei Messungen in einem unabhängigen Labor in der Schweiz erhöhte Stickoxid-Werte bei einem Zafira festgestellt. Diese betrugen das bis zu 17-fache des gültigen Euro-6-Grenzwertes. Auch diese Vorwürfe hat Opel zurückgewiesen.
Seit Bekanntwerden des VW-Abgasskandals stehen die Verbrauchs- und Schadstoffangaben der Autohersteller im Fokus. Mitte September musste VW einräumen, mit Hilfe einer betrügerischen Software den Ausstoß von Stickoxiden bei Tests manipuliert zu haben. Anfang November hatte der Konzern mitgeteilt, dass es auch Unregelmäßigkeiten bei Messungen zum Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) gegeben habe.