Für zwei Jahre Aschaffenburg bietet Nahverkehr einen Tag pro Woche gratis an

Das Schloss Johannisburg in Aschaffenburg (Symbolbild)
Foto: David Ebener/ picture alliance / dpaPünktlich zum Start des Weihnachtsgeschäfts will die unterfränkische Stadt Aschaffenburg mehr Menschen in Bus und Bahn locken - und dazu kostenlose Fahrten an Samstagen anbieten. Vom ersten Adventswochenende an startet die Aktion , sie läuft vorerst zwei Jahre.
Die Verkehrsbetriebe der 70.000-Einwohner-Stadt rechnen mit Einnahmeverlusten in Höhe von etwa 285.000 Euro pro Jahr. Diese sollen mit Mitteln aus dem städtischen Haushalt ausgeglichen werden. Ein Ticket brauchen Fahrgäste allerdings trotzdem: Der Fahrschein ist kostenlos, soll aber eine einfachere Abrechnung der Ausgleichszahlung an die Verkehrsbetriebe ermöglichen.
Hier ist Bus- und Bahnfahren am günstigsten:
"Mit diesem Angebot wollen wir möglichst viele Bürgerinnen und Bürger dafür begeistern, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und so gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Luft in Aschaffenburg besser wird", sagte der Chef der Stadtwerke Aschaffenburg, Dieter Gerlach. Gleichzeitig solle die Maßnahme dem Einzelhandel, der Gastronomie und der Kultur in der Stadt zu mehr Kunden und Publikum verhelfen. Das kostenlose Ticket gilt vom 1. Dezember an in allen Stadtteilen, in Stadt- und Regionalbussen sowie in Zügen zwischen dem Aschaffenburger Hauptbahnhof und dem Stadtteil Obernau.
Gratis-Experimente auch in anderen Städten
Die Diskussion um kostenlosen Nahverkehr als Mittel gegen Luftverschmutzung hat in Deutschland in diesem Jahr Fahrt aufgenommen. Im Februar hatten mehrere Bundesminister eine solche Maßnahme für abgasbelastete Städte vorgeschlagen. Damit ernteten sie allerdings auch viel Kritik - das sei für Kommunen zu teuer und bringe der Umwelt nicht genug.
Dennoch haben in diesem Jahr mehrere Städte Kostenlostickets eingeführt. So verlangen die Verkehrsbetriebe in Tübingen seit Februar an Samstagen ebenfalls nichts für Fahrscheine. In Rostock fahren Schüler kostenlos. Im brandenburgischen Templin war Busfahren für einige Zeit kostenlos. Inzwischen verlangt die Verkehrsgesellschaft eine sehr geringe Jahresgebühr.