Audi-Chef Rupert Stadler fährt auf Porsche ab. Daimler-Boss Dieter Zetsche liebt Aston Martin. Aber das Bekenntnis folgt nicht nur dem Herzen, sondern vielmehr dem Verstand.
Stadler, Steingart, Zetsche (v.l.n.r.): Lieblingsauto? Keine Lieblingsfrage!
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München - Wenn es um die Konkurrenz geht, geben Autobosse gerne die verschlossene Auster. Bloß kein Wort über den Mitbewerber verlieren, erst recht nichts Positives sagen. Schließlich ist die eigene Marke immer die beste, tollste im gesamten Auto-Universum. Deshalb wundert es kaum, dass Audi-Chef Rupert Stadler herumeierte, als er am Montag beim "Handelsblatt"-Autokongress in München gefragt wurde, mit welcher fremden Automarke er sich am ehesten anfreunden könne. Mit einem "Carbonrennrad", versuchte Stadler, den Herausgeber und Moderator Gabor Steingart abzuspeisen. Aber Steingart ließ nicht locker. Dann schob der Audi-Chef nach: "Ein 911er würde es schon machen".
Zwar hielt Stadler damit die Konzern-Räson ein, denn Audi und der Hersteller des legendären 911, Porsche, gehören beide zum mächtigen Volkswagen-Konzern. Aber ganz ohne Brisanz ist die Antwort nicht. Denn bei VW stehen die einzelnen Marken in einem Wettkampf miteinander - besonders den sportlichen, sogenannten Premiummarken fällt es oft schwer, sich miteinander zu arrangieren.
Auch Daimler-Boss Dieter Zetsche musste auf die gleiche Frage eine Auskunft geben. Er antwortete blitzschnell mit "Aston Martin". Für James-Bond-Fans nachvollziehbar, aber trotzdem wenig originell. Denn Aston spielt nicht nur in den 007-Filmen eine Rolle, sondern auch für Daimler. Der Konzern hatte im Sommer eine Vereinbarung unterzeichnet, die britische Luxusmarke mit Motoren und Elektronikbauteilen zu beliefern. Im Gegenzug soll der Stuttgarter Autobauer bis zu fünf Prozent Anteile an Aston Martin erhalten. Kein Wunder, dass Zetsche für die Marke brennt.